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Drehmoment bei Verwendung von Montagepaste

Woher kommt denn bitteschön diese Aussage "Drehmomentangaben sind nicht zu überschreitende MAXIMALWERTE"? Das ist in meinen Augen eine völlig irreführende Aussage, die suggeriert, es gäbe nur ein Maximum und alles darunter wäre in Ordnung. ...

z.B. aus einer Syntace Montageanleitung :
 
• Ziehen Sie die Schaftklemmschrauben mit einem Drehmomentschlüssel wechselweise auf 2/3 des auf dem Vorbau angegebenen Drehmoments an.
• Machen Sie eine Verdrehprobe: Klemmen Sie dazu das Laufrad zwischen die Beine und prüfen Sie, ob der Vorbau verdrehsicher im Gabelschaft fixiert ist (soll einem Drehmoment von mindestens 60 Nm widerstehen).
• Wenn nötig, erhöhen Sie das Drehmoment in 0,5 Nm Schritten bis zum erlaubten Maximalwert. Überschreiten Sie jedoch niemals das maximal zulässige Drehmoment.

Bei Carbonschäften:

Fragen Sie bitte bei Ihrem Carbongabel-Hersteller nach, ob Ihre Gabel für diese Schraubenanzugsmomente zugelassen ist. Wenn dies nicht der Fall ist, bitte Gabelschaftklemmschraube zuerst nur vorsichtig mit ca. 4 Nm anziehen. Kontrollieren Sie dann den sicheren Sitz des Vorbaus. Bitte die Syntace Haftpaste speziell bei Carbon/Aluklemmstellen verwenden.
 
Woher kommt denn bitteschön diese Aussage "Drehmomentangaben sind nicht zu überschreitende MAXIMALWERTE"? Das ist in meinen Augen eine völlig irreführende Aussage, die suggeriert, es gäbe nur ein Maximum und alles darunter wäre in Ordnung.

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Bingo mein Lieber:p
Solange wir über Carbon reden ist es so!
 
jetzt ganz einfach aus der Praxis: ich bin bei Verwendung der Paste bei allen Teilen ca. 10% unter der Empfehlung geblieben.
An Schrauben darfst du auch was dran machen, nämlich Titanfett, dann kannst du sie wenigstens nach Jahren wieder lösen ohne dass sie festgegammelt sind.
 
Rein logisch betrachtet kommt die Montagepaste nicht an die Gewinde der Schrauben, sondern an die Kontaktflächen zwischen den Bauteilen. Soll heißen, es macht rein vom Anzugsmoment der Schrauben keinen Unterschied, ob Montagepaste verwendet wird oder nicht.
Durch die Erhöhung der Reibung kann man aber effektiv weniger Anzugsmoment auf die Schrauben geben. Dazu ist die Montagepaste ja auch gedacht. ;)

Wer könnte mich genauer auf dieses Thema "Montagepaste" aufklären? wo ist mein Gedankenfehler?

Schraube ich z.B. ein Pedal (Alu) in die Tretkurbel ohne Montagepaste also trocken ein, dann habe ich deutlich mehr Widerstand beim rein drehen als mit der Montagepaste, oder?

Und warum benötigt man bei mit Montagepaste eingedrehten Verbindungen oder Schrauben einen niedrigen Anzugsdrehmonent?
 
Hi Matthias,
Wenn du Gewinde mit Fett oder Montagepaste behandelst, dann brauchst du weniger Drehmoment, um mit der Schraubverbindung den gleichen Druck aufzubauen, als wenn du das Ganze ohne Schmierung anwenden würdest. Es gibt schlicht und ergreifend weniger Reibung beim Einschrauben. Du kannst eine geschmierte Schraube also mit dem gleichen Drehmoment stärker anziehen. Und genau das kann bewirken, dass du zu viel Druck auf das Bauteil ausübst, das ein bestimmtes maximales Drehmoment bei einer Schraubverbindung vorschreibt.
 
Und warum benötigt man bei mit Montagepaste eingedrehten Verbindungen oder Schrauben einen niedrigen Anzugsdrehmonent?
Bei einer Schraubverbindung werden zwei Teile gegeneinander gepresst. Gespeichert wird die dafür nötige Kraft durch die elastische Verformung der Schraube beim Anziehen. Der größte Teil der Kraft beim Anziehen geht aber für die Reibung zwischen den Gewinden drauf. Schmiert man die Gewinde geht mehr Kraft in die Verformung bzw. Vorspannkraft der Schraube und die Schraube ist also trotz eigentlich korrektem Drehmoment zu fest angezogen bzw. zu stark vorgespannt.
 
Montagepaste im Gewinde?

Ich dachte immer, eine Montagepaste soll die Reibung zwischen den Teilen erhöhen.
 
Gibt ja solche und solche. Gibt Montagepaste mit festen Partikeln, die für die Kontaktstellen von Bauteilen gedacht sind, um die Reibung zu erhöhen. Und dann gibt's auch Montagepaste für Gewinde, die keine solche Partikel hat, sondern eigentlich nur Fett ist, um ein Fressen des Gewindes zu verhindern.
 
Klugschei*er Modus:
Die Montagepaste erhöht nicht die Reibung, sondern den Reibwert.

Technik-Erklärbär-Modus:
Es gibt zu fast jedem Bauteil am Fahrrad Benutzungshinweise. Klingt komisch, ist aber so. In die Schaut man rein um zu erfahren ob es sich um das Maximale Drehmoment Handelt.

Titanfett findet man auch unter der Bezeichnung "Weisse Wandfarbe".

Bei Pressverbindungen in denen später Wellen, Achsen(?????) oder Naben laufen sollen benötigt man mit Montagepaste ein geringfügig höheres Drehmoment beim Einpressen, auf das empfohlene Drehmoment hat dies nur geringfügige Auswirkungen.
Bei Klemmverbindungen gilt das Obige mit der Ausnahme des höheren Drehmoments zum einpressen da dies entfällt.

Montagepaste mit diesem Wissen als völligen Humbug darzustellen wäre aber falsch, einige Verbindungen benötigen Montagepaste und bei anderen ist es zum Korrosionsschutz sinnvoll.

Wo das der fall ist kann man im Handbuch nachlesen.

Spaßmodus:
Näheres zum Drehmoment erfahren sie Hier:

Gruß,
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn es aus der Anleitung nicht hervorgeht, dann sollte man sich nicht davor scheuen, sicherheitshalber mal beim Hersteller nachzufragen.
Ansonsten: Fett gehört auf keine Klemmstellen und Montagepaste nicht ins Gewinde. Deshalb ist Sauberkeit bei der Montage wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es schadet auf jeden Fall nicht das angegebene Drehmoment trotz Montagepaste zu verwenden und sollte bei sicherheitsrelevanten Anbauteilen auch angestrebt werden. Das Montagepaste die Reibung erhöht war mir schon bekannt ;) . Es hätte ja sein können, dass die angegebenen Werte sich auf die Situation ohne Paste beziehen und bei Verwendung von Paste angepasst werden sollten.

Ist doch Quatsch man.
Drehmomentsangaben sind da, das die Teile nicht kaputtgedreht werden, es sind Maximalwerte.
Weniger schadet nie und soll angestrebt werden weil Paste das ermoglicht.
 
...
Ingeneursmodus:
...
Bei Pressverbindungen in denen später Wellen laufen sollen benötigt man...
Nur blöd, dass es so etwas beim typischen Rennrad nicht gibt. Oder sind statt "Wellen" vielleicht "Achsen" gemeint? Den Unterschied kennt der Herr Ingeneur doch sicher.

Hinweis für den geneigten Leser: Der Dummschwätzer hat zwischenzeitlich sein ursprüngliches Geschreibsel in Beitrag #35 nachgebessert. Es ist aber immer noch inhaltlich fehlerhaft und jetzt auch noch sprachlich mangelhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch Quatsch man.
Drehmomentsangaben sind da, das die Teile nicht kaputtgedreht werden, es sind Maximalwerte.
Weniger schadet nie und soll angestrebt werden weil Paste das ermoglicht.
Wie schon mal erwähnt wurde, kommt es drauf an, was draufsteht. Manchmal sind es Maximalwerte, aber manchmal auch ein Drehmomentbereich, der eingehalten werden muss um eine sichere Funktion zu gewährleisten ( zB die Klemmschrauben beim linken Kurbelarm HTII)
 
Nur blöd, dass es so etwas beim typischen Rennrad nicht gibt. Oder sind statt "Wellen" vielleicht "Achsen" gemeint? Den Unterschied kennt der Herr Ingeneur doch sicher.

Der Herr Ingeneur kennt vorallem den Unterschied zwischen Niveau und Arroganz.
Ironiemodus:Aber ist natürlich absolut richtig was du schreibst, ich bezeichne den Gabelschaft ab sofort als Lenkachse und die Kurbelwelle als Kurbelachse. Ironiemodus aus.

Für die die es interessiert: der Herr Ingenieur bezeichnet eine Achse der Einfachheit halber ebenfalls als Welle da diese gleich berechnet werden. Deswegen verbietet sich im Ingeneursfaschistenmodus der Begriff "Achse".

Gruß,
 
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