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Brevetberichte

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Re: Brevetberichte
Eine Winterpause gibt es bei Randonneure nicht mehr. Am Samstag gabs deswegen schon den Saisonauftakt im West-Flämischen Oudenburg. Aufgabe war diesmal von Oudenburg nach Frankreich zu radeln, dann zurück, hoch zur Niederlande und wieder zurück nach Oudenburg. Am Start 35 Randonneure aus Belgien, Frankreich und die Niederlande.

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Im Pulk gings rasant nach Hondschoote in Frankreich. Der Gegenwind machte sich kaum bemerklich in so einen Pulk. Etwas 10km vor der Kontrolle schraubten die ersten das Tempo hoch von 28 auf 32km/h, zum glück gabs dann keine Brücke sonst ginge den Anschluss verloren

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Für das 2. Teilstück hatte ich keinen Bock auf raserei also fuhr ich alleine weiter.

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In Oudenburg sah ich dann wieder eine grössere Gruppe an der Kontrolle. Die ging recht schnell weg. Mit einen anderen ruhigen Randonneur, Rob, fuhr ich dann die 2. Hälfte der Strecke zusammen

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Am Ende gabs dann noch mal heftiger Gegenwind und Regenschauern.

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Dennoch kamen wir im Ziel als die andere gruppe gerade weg war. So viel langsamer waren wir also nicht. Rob setzte sich im Wagen zurück nach hause, ich radelte zurück zum Hostel in Brugge.
 
Den habe ich glatt hier nicht reingestellt. Kleiner Nachtrag zu Frühjahr.

Verloren in den unendlichen weiten Hessens

Töchterchen studiert in Gießen. Es war etliches Hin und Her zu karren und so nutzte ich die Gelegenheit den 300' in Gießen zu fahren. Am Abend vorher angereist habe ich mich mit @Radwunschmeister getroffen um nach einem sehr ergiebigen Abendessen, beim Italiener, die Nacht im Wohnzimmer der fünfzehnköpfigen WG meiner Tochter zu verbringen. Ich hatte mir gewunschen, die größere Isomatte eingepackt zu haben um nicht mit dem Fußboden in Berührung zu kommen.

Morgens aufgestanden hatten wir uns vertrödelt und mussten ohne Frühstück los. Es ist fatal wenn der Start nur 5 Minuten entfernt ist. Am Start wurde nach den Formalitäten erst mal das überschaubare Fahrerfeld besichtigt. Weia, lauter alte Haudegen. Das wird ein einsamer Brevet. So dachte wohl auch @Radwunschmeister und wir sind Händchenhaltend auf die Strecke. @fafnir, der dritte Liegeradfahrer wollte die Rennradqualitäten seines neuen M5 ausprobieren und ist gleich voraus. Die Überlegung war, an der ersten Kontrolle zu Frühstücken, was wir auch ausgiebig erledigt hatten.

Einer der genialen Aspekte des Brevetfahrens ist die Streckengestaltung. Jeder Veranstalter ist bemüht die landschaftlichen Sahnestückchen seiner Heimat in die Strecke zu integrieren. Auch Christian ist das super gelungen. Vielen Dank, nochmal dafür. Der von IMI, aus dem Rennradforum, bereitgestellte Track hatte gut funktioniert und so konnte man sich ganz dem Flow des Auf und Ab's der weitläufigen Hügel Hessens hingeben. Ab und zu unterbrochen von dem durchfahren pittoresker Fachwerkdörfer oder dem Ritt auf einem Höhenrücken wo es größter Mühe bedurfte die Aufmerksamkeit bei der Straße zu belassen.

An der zweiten Kontrolle hatten @Radwunschmeister und ich das letzte Mal vorausfahrende Randonneure gesehen nach dem Stempeln hatten wir uns sofort wieder ins Paralellbrevetuniversum begeben und sind in die Landschaft abgetaucht. Erst der Hunger hat mich wieder in diese Welt geholt und schnell war klar das ein Rahmschnitzelchen nicht so schnell zu beschaffen sein wird. Nun bin ich Handwerker und um 12:00 Uhr geht die Brotlade auf, wenn dann nichts rein geschoben wird reagiert mein sensibles Körperchen sehr unwirsch. Wir hatten kurz vor 3 also war Katastrophenalarm gegeben. Schon tauchte es auf das Verheißungsvolle: Durchgehend warme Küche. Gut eineinhalb Stunden hatten wir uns der Nahrungsaufnahme gewidmet um dann wieder in dieses zeitlose dahin kurbelnde Sinnieren des Randonnierens zu verfallen.

Ich hatte von @Radwunschmeister wegen seines norddeutschen TIEFEBENEN Daseins mehr Unmut über die Strecke erwartet. Aber er war freudig bei der Sache und begeistert über die Aussicht nach jedem Anstieg. Kurz nach Fulda brach die Nacht an. Es ist immer wieder erstaunlich wie viel man auch nachts von der Landschaft wahrnimmt. Allerdings nicht bei Regen.

Um kurz nach halb zehn bei km 201 standen wir in Büchenberg. Die Strahlen des Gasthofes zur Sonne zogen mich magisch an. Den vorgesetzten Toast Hawaii konnte ich jedoch nicht anrühren. Mein sensibles Körperchen war entweder immer noch, oder erneut beleidigt. Im Normalfall heißt es warten bis Essen wieder geht und dann erst weiter. In diesem Falle hätte @Radwunschmeister das bestimmt mit ausgesessen und das wollte ich nicht. Die Wirtin konnte gedankenlesen und hat mir ein Zimmer angeboten. Worauf hin sich @Radwunschmeister heldenhaft in die Nacht stürzte um die letzten 100 km in Angriff zu nehmen. Er hat meine volle Bewunderung dafür.

Morgens um 4.45 Uhr, es pladderte unablässig auf das Dachfenster über mir, stand ich wieder auf um den Rest der Strecke anzugehen. Zwei Riegel mussten reichen bis ich unterwegs die erste offene Bäckerei erreichte. Allerdings fiel das Frühstück sehr kurz aus, da ich immer noch nichts Essen konnte. Ich war sehr glücklich darüber auch den letzten Teil des Brevets bei Tag gefahren zu sein. Zu schön war die Strecke um sie im Dunkeln zu vergeuden. Vor allem die Achterbahn vor Sichenhausen konnte ich bei Tageslicht richtig genießen. Am Ortsschild hatte ich noch 84 km/h und als maximale Geschwindigkeit 87 km/h. @fafnir musste bei der Abfahrt wohl mitten drin anhalten und die Bremsklötze wechseln. Bis 11.30 Uhr hatte ich mich dann bis Gießen geschleppt. Mittlerweile hatte ich auch wieder richtig Hunger um das Weißwurstfrühstück das Töchterchen vorbereitete richtig würdigen zu können.
 
Bericht 200 km Brevet ARA Mittelhessen 18.03.2017



Die Wettervorhersage für das erste Brevet in 2017 war nicht gerade berauschend. Starker Wind und Regenschauer über den ganzen Tag ließen eine richtige Prüfung erwarten. Am Startort in Gießen beim abholen der Brevetkarte ein erster Schock. Der Veranstalter sagte er hätte von mir keinen Geldeingang erhalten, er ließe mich aber dennoch mit einer Ersatzkarte starten. (Später stellte sich gottseidank heraus, dass das Startgeld doch bereits bezahlt war)

Ich durfte mit dem ersten Pulk Punkt 8.00 Uhr Richtung Norden starten. Es waren trotz des schlechten Wetters immerhin 44 Starterinnen und Starter von 67 gemeldeten unterwegs. Es regnete zwar von Anfang an, aber der stramme Süd- und somit Rückenwind schob uns Fahrer leicht über die ersten Hügel. Nach etwa vierzig Kilometer war mein Garmin bereits mit Wasser geflutet was zunächst keine Höhenmeteraufzeichnung und später einen Totalabsturz zur Folge hatte. Nach dem Neustart des Gerätes, zeichnete es zumindest noch den Rest des Tages die Strecke aber nicht mehr die Höhenmeter genau auf.

Nach der ersten kurzen Kontrolle bei km 70, wurde es zunehmend trocken und der auf West drehende, starke Rückenwind ließen das Brevet auch in Alleinfahrt so richtig gut über die hügelige Strecke laufen. Bereits um 13.30 Uhr war ich an der zweiten Kontrolle in Treysa bei km 130.


Da sich ab diesem Zeitpunkt der Kurs Richtung Süden änderte, war es mit dem Rückenwind leider zu Ende. Nur noch wenige Ranndoneuere waren bis zum Schluss zu sehen, das Feld hatte sich weit auseinandergezogen. So hat wohl jeder seinen eigenen kleinen Kampf gegen den starken Gegenwind und ab der dritten Kontrolle bei km 165 immer heftigeren Regengüssen ausgetragen.


Als ich um 17.15 Uhr ausgefroren und völlig durchnässt das Ziel in Gießen erreichte, war mir wieder Mal klar das man im Leben nichts geschenkt bekommt. Aber für diese Erkenntnis fahren wir ja Brevets. Alles in allem war es ein anspruchsvoller 200er (2400 Höhenmeter), den ich gerne weiter empfehle. Ich freue mich schon auf die 300 km Veranstaltung in Mittelhessen am 1.April.
 
ui ui, bei dem Wetter hätte ich mir das wahrscheinlich 2x überlegt - Hut ab :daumen:

Da ich auch in der Nähe von Gießen beheimatet bin und ich dann doch irgendwann mal meinen 1.Brevet fahren will, stellt sich die Frage:

Müssen die kürzeren (200 und 300 km) immer so früh im Jahr sein, bzw kann man z.B. einen 200er später irgendwann mal wiederholen - so Juli oder August?.

Im März bin ich noch nicht fit genug und dann gibt es nur noch die Langen ==>

Termine 2017
  • 200 km: Sa., 18.03.2017, Start: 8:00 - ca. 2450 Hm (Anmeldeschluss: 11.03.2017)
  • 300 km: Sa., 01.04.2017, Start: 8:00 - ca. 3200 Hm (Anmeldeschluss: 25.03.2017)
  • 400 km: Fr., 21.04.2017, Start: 21:00 - ca. 4500 Hm (Anmeldeschluss: 14.04.2017)
  • 600 km: Fr., 23.06.2017, Start: 20:00 (Anmeldeschluss: 16.06.2017)

und ja ich weiß, ich bin nicht hart genug und vielleicht nicht würdig fahren zu dürfen ;)
 
Ja, mir sind die Termin auch immer zu früh im Jahr angesiedelt. Ich persönlich mag nicht mehr bei Dreckswetter fahren. Auch wenn ich es könnte, es macht einfach keine Spaß bei Kälte und Regen zehn oder mehr Stunden auf dem Rad zu sitzen. Hab ich früher gemacht, heute muss ich mir das nicht mehr antun. Ich will bei solchen Veranstaltungen andere Gegenden und Strecken kennenlernen. Wenn ich dann durch die Regentropfen auf der Radbrille kaum noch den Straßengraben links und rechts erkennen kann, habe ich dazu einfach keine Lust.
 
@laidback - und wenns jetzt bei LEL nur Sauwetter gäbe, oder auch nur 400km Sauwetter? was dann?

Mir ist es recht, wenn ein organisator einen weißen flecken auf der Landkarte für Randonneure erschließt. dabei sind seine Termine sicher nicht immer Wunschveranstaltungen: sonst fänden vielleicht alle brevets nur noch zwischen Juni und September statt: mit a bsehbaren Folgen.

Für mich paßte beides Termin und auch Wetter - ohne mich zu einer eisenharten kampsau zu stilisieren. ich fand, im Winter gab es weitaus unangenehmere Tage. Halte ich aber für Varaussetzung: im Winter zu fahren. Beim 300er im letzten jahr habe ich spontan kehrt gemacht übrigens. Nicht mit den richtigen Sachen unterwegs...

es gibt immer einen Weg.
 
Müssen die kürzeren (200 und 300 km) immer so früh im Jahr sein, bzw kann man z.B. einen 200er später irgendwann mal wiederholen - so Juli oder August?.
Die Brevets sind enstanden als Qualifikation für Paris-Brest-Paris. und da das im Augst stattfindet, müssen die kurzen Strecken bis dahin gefahren sein. Als Saisonausklang gibt es dieses Jahr im September in Wuppertal noch einen 200er.
 
Richtig, aber PBP ist nur alle vier Jahre. Eigentlich brauchen wir beides: Brevets als Qualifikationsveranstaltungen für die langen Veranstaltungen und Randonnées nach Lust und Laune über das ganze Jahr verteilt. Letzteres kann jeder halten, wie er will, dazu braucht es ARA eigentlich nicht. Aber wenn man Wert auf Gesellschaft legt, ist ein Minimum an Organisation unvermeidlich. Wie oft im Jahr will man das als Veranstalter auf sich nehmen?
 
Richtig, aber PBP ist nur alle vier Jahre.

Auch für andere Veranstaltungen wie dieses Jahr LEL macht es Sinn. Und wenn ich nicht im Februar 200 km fahre, wie soll ich dann 1400 im August fahren. Im Sommer kann ich auch alleine ohne Veranstaltung 200 km fahren, im Februar fällt mir dies bei schlechtem Wetter sehr schwer.
 
Die 200 und 300 sind ja die Vorbereitung auf längere Strecken, und wenn die 1000+ brevets im Sommer stattfinden, muss man ja irgendwann anfangen. Nach 400 und 600 sind 10 Tage Erholung mitunter nötig. So geht die hauptsaison halt von März bis September.
Im Kalender gibt es aber einige 200er zum saisonabschluss im September. Ein schöne Gelegenheit, sich nochmal wiederzusehen und die Saison Revue passieren zu lassen, oder eben als Einstieg mit der Form vom Sommer.
 
Oh, da haben ja einige geschrieben, während ich noch editierte.
In NL kann man ja jeden Monat fahren, das fände ich in D auch gut.
Mit der ara Struktur lässt sich das aber wohl nicht machen. Da kocht ja jeder sein Süppchen für sich.....
 
Auch für andere Veranstaltungen wie dieses Jahr LEL macht es Sinn. Und wenn ich nicht im Februar 200 km fahre, wie soll ich dann 1400 im August fahren. Im Sommer kann ich auch alleine ohne Veranstaltung 200 km fahren, im Februar fällt mir dies bei schlechtem Wetter sehr schwer.

Ja, natürlich ist das sinnvoll. Man braucht dafür aber keine Homologation durch ARA und ACP. Das Argument des inneren Schweinehundes, der ohne Brevetkarte keine 200km imFrühjahr fährt, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Ich habe als Vorbereitung auf LEL auch eine komplette Brevetserie von 200 bis 1000km geplant.

Die 200 und 300 sind ja die Vorbereitung auf längere Strecken, und wenn die 1000+ brevets im Sommer stattfinden, muss man ja irgendwann anfangen. Nach 400 und 600 sind 10 Tage Erholung mitunter nötig. So geht die hauptsaison halt von März bis September.
Im Kalender gibt es aber einige 200er zum saisonabschluss im September. Ein schöne Gelegenheit, sich nochmal wiederzusehen und die Saison Revue passieren zu lassen, oder eben als Einstieg mit der Form vom Sommer.
Genau so ist es!
 
@laidback - und wenns jetzt bei LEL nur Sauwetter gäbe, oder auch nur 400km Sauwetter? was dann?

Tja, LEL wird dir große Ausnahme sein. Egal was für ein Wetter, ich werde fahren, da es eine besondere Veranstaltung ist und ich sie vermutlich nur einmal im Leben fahren werde. Ich werde es bei Sauwetter nicht genießen, aber mich eben durchbeißen. Wenn dagegen zum Beispiel dieses Jahr beim Ötztaler Schnee in den Höhen fällt, dann werde ich nicht wie andere Fahrer meine Hände und Füße in Plastikfolie wickeln und trotzdem fahren, sondern schön im Tal im Hotel bleiben und das Ganze als Fehlinvestition abschreiben. :D

Richtig, aber PBP ist nur alle vier Jahre.
Ich vermute schon dass die Termine der Veranstalter sich an PBP orientieren und deswegen die Termine in den PBP-freien Jahren nicht geändert werden. Viele gewöhnen sich an bestimmte Termine und wenn man wechselt schnappt sich jemand anderes den Termin und der ist dann im Jahr von PBP weg.
 
Es gibt einige Länder wo das ganze Jahr durchgefahren wird und es auch 400-er und 600-er im Sommer oder herbst gibt. Brevetfahren ist ja eine internationale Geschichte ;)
 
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