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Bremsleistung alter Bremsen

windei01

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Hallo,

ich fahre mein Uralt-Rennrad aus den späten 80ern mit kompletter Shimano-600 Gruppe inzwischen als Fitness-Rad, d.h. mit Flatbar, Cantilever-Hebeln und 30er Reifen. Die Bremsschuhe sind momentan die "normalen" Ultegra Beläge (BR-6403). Hier die Frage:
Ich hätte gerne mehr Bremskraft, vor allem bei Nässe. Was soll ich tun?
1) neue Bremsschuhe mit Nassbelägen kaufen, sowas z.B. (Koolstop)
2) gleich zumindest eine neue Vorderbremse kaufen, weil das alte Zeugs nicht mehr taugt. Welche günstige Bremse ist empfehlenswert?

Ich kenne leider die Performance aktueller Bremsen (bei Nässe) nicht und habe keinen Vergleich, weshalb ich kompetenten Rat brauche.

Vielen Dank!
 

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Re: Bremsleistung alter Bremsen
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Nee,

neue Bremsen braucht es nicht zwingend...

Habe gerade die Erfarung gemacht, daß z.B Campas Monoplanar-Bremsen (erst Chorus, dann in materialtechnisch abgespeckter Version als Athena und Mirage), die mit den originalen Campa bzw. CLB-Bremshebeln nach meinen Erfahrungen so mit die besten Eingelenkbremsen waren/sind, mit MAFAC-Hebeln im Vergleich sozusagen nichts vom Teller ziehen... :eek:


Viel Hebelkraft, relativ "wenig" Verzögerungsleistung. Mir scheint, daß die Heblverhältnisse nicht nur bei mir, sondern auch bei Dir nicht ganz zueinander passen. Ich mußte bei mir tauschen, weil ich mir die Hebel mal ruiniert habe. :heul: Würde mir insofern vielleicht ersteinmal über andere Bremshebel Gedanken machen und das von Bikaholic vorgeschlagene Prozedere durchziehen...

ausgehebelte Grüße

Martin
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Danke für die Antworten.
bzgl. Hebelverhältnisse: Ich habe mich vor dem Umbau des Radels erkundigt und herausgefunden, dass Canti-Hebel zu den RR-Bremsen passen sollten. Ich bin davon ausgegangen, dass die Hebelkräfte der Bremsen und Griffe halbwegs genormt sind und somit eigentlich alle Canti-Bremsgriffe passen. Liege ich falsch? Mein Gedanke war eher, dass neue Bremsen verwindungssteifer sind und daher besser bremsen. Irgendwo muss der technische Fortschritt der letzten 20 Jahre sich doch ausgewirkt haben (außer beim Gewicht).
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Nee, meine 20 Jahre alten Dia-Compe kriege ich genauso gut eingestellt wie z. B. aktuelle Cantileverbremsen - gute Beläge mal vorausgesetzt. Die Verwindung wird auch wohl eher nicht an den Bremsen ansetzen, eher an den Sockeln sowie Gabel bzw. Hinterbaustreben. Von der Charakteristik sind alle Cantis je nach Geometrie unterschiedlich, funktionieren tun se aber alle mit normalen RR-Hebeln.
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Der Fortschritt liegt im wesentlichen in:
- veränderten Hebelverhältnissen (mehr Kraft, aber auch mehr Hebelweg)
- besseren Lagern (weniger Reibung, geringeres Losbrechmoment)
- leichtgängigeren Zügen (s.o.)
- und vor allem besseren Belägen (!!)

Warum konnte Campa wieder zu klassischen Eingelenkbremsen zurückkehren, ohne bei allen Tests durchzufallen?
Warum konnte sich Shimano jahrelang immer windigere (weil ausgehöhlte) Konstruktionen leisten, ohne an Bremskraft zu verlieren? Z.B. DA 7700, Ultegra 6600 usw.?

Richtig: Die Beläge reißen das locker wieder raus.

Kombiniere also eine wirklich steife Klassik-Bremse mit den aktuellen DA-Belägen "R55C3", und Du hast die Wucht in Tüten.

Lass die Finger von Koolstop, die sind im Vergleich zu R55C3 einfach richtig schlecht (hab ich neulich erst wieder ausprobiert). Koolstop-Beläge hab ich ehrlich gesagt sowieso noch nie verstanden.

Wirklich haltbare und belastbare Bremsen sind:
- Eingelenk: DA BR-7400, Suntour Superbe Pro (!)
- Zweigelenk: DA BR-7403, Ultegra BR-6403, 105 SC BR-1055.
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Coolstop-Beläge müssen sich einbremsen, meine (rot-schwarze) mußten das jedenfalls.
Die Shimano-Gummis mit dem Geräusch wie 100er Naßschleifpapier (und dem nämlichen Effekt auf den Felgen) kommen mir nicht ans Rad.

Martl, noch nie ne Felge durchgebremst
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Die Shimano-Gummis mit dem Geräusch wie 100er Naßschleifpapier (und dem nämlichen Effekt auf den Felgen) kommen mir nicht ans Rad.
Meinst du denn auch die neuen R55C3? Die älteren Beläge sind härter.

Ich habe jedenfalls vorne meine runter gebremsten Koolstops (lachs/schwarz Dual Compound) durch die R55C3 ersetzt. Mal gucken wie sie sich bewähren. Der erste Eindruck war ganz gut.

Mit den Koolstops liess es sich schon auch bremsen, aber die Dosierbarkeit fand ich nicht so berauschend. Ausserdem quietschen sie ziemlich gemein, wenn sie wieder erneut ausgerichtet werden wollen. Das raubt mir den ganzen Spass am Bremsen. :D
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Habe gerade die Erfarung gemacht, daß z.B Campas Monoplanar-Bremsen (erst Chorus, dann in materialtechnisch abgespeckter Version als Athena und Mirage), die mit den originalen Campa bzw. CLB-Bremshebeln nach meinen Erfahrungen so mit die besten Eingelenkbremsen waren/sind, mit MAFAC-Hebeln im Vergleich sozusagen nichts vom Teller ziehen... :eek:

Ist das wahr? Ich hab auch ein Paar CLB-Hebel im Einsatz, vorn eine CLB-Mittelzugbremse (mit Kaufhaus-Bremsbelag) und hinten eine Rasant 200 (neuerdinx mit den alten Shimano XT-U-Bremsbelägen, die ich vom Stadtrad abgemacht hab wg. Verschleiß). Die Bremswirkung ist ausgezeichnet, erst recht, nachdem ich hinten die Kaufhausbeläge durch die Shimano-Ubremsbeläge ersetzte (war ja nur zu Testzwecken, ob ein anderer Bremsbelag wirklich sooo viel bringt - bringt er).
Demnach liegt es also gar nicht so esehr an der Bremse, sondern eher an den Hebeln. Das hätt ich nicht gedacht....
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Naja,

ich war auch sehr verwundert, sonst hätte ich diese Anekdote nicht zum besten gegeben...

Aber ich hatte ja sozusagen den direkten Vergleich. CLB-Bremshebel gute Verzögerung und Ansprechverhalten, MAFAC-Hebel angebaut lausige Verzögerung. Da die Hebel der einzige Parameter war, der sich an dem System geändert hat, muß es an den Hebeln liegen...

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Quelle: velobase.com

Allerdings haben die meinigen keinen Alukörper, sondern sind aus Plaste, was der Funktion aber eigentlich keinen Abbruch tun dürfte. Die Hebel sind immerhin noch aus Alu... :eek:

Jedenfalls harmonieren die Teile nicht mit Bremsen dieser Machart...

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Quelle: velobase.com

... nicht im gewünschten Maße. Ergo, muß es mit den Hebelverhältnissen zu tun haben. Es bremst schon, aber eine Überschlagsbremsung, die vorher bzw. mit den Originalhebeln möglich gewesen wäre, bekommt man nicht mehr hin. Da kann man am Hebel reißen wie man will... :eyes:

wunderliche Grüße

Martin
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Naja, Du hast da kurze Bremsen an Bremshebeln die wahrscheinlich für sehr lange Mittelzügler gedacht sind. Das kann nicht gutgehen und dürfte sich ähnlich anfühlen wie kurze Rennbremsen an V-Brake Hebeln.
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Naja, Du hast da kurze Bremsen an Bremshebeln die wahrscheinlich für sehr lange Mittelzügler gedacht sind. Das kann nicht gutgehen und dürfte sich ähnlich anfühlen wie kurze Rennbremsen an V-Brake Hebeln.

Morgen,

sowas habe ich mir mittlerweile auch schon gedacht...

Aber das steht ja so nicht auf den Bremshebeln drauf. ;) Jetzt bin ich schlauer und werde mich nach kompatibleren Exemplaren umschauen. So richtig wohl fühle ich mich mit der Kombi nicht im hiesigen Stadtverkehr, muß man doch trotz aller Antizipation von brisanten Situationen ab und an mal kräftig in die Bremse langen können... :eek:

dazugelernte Grüße

Martin
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Coolstop-Beläge müssen sich einbremsen, meine (rot-schwarze) mußten das jedenfalls.
Die Shimano-Gummis mit dem Geräusch wie 100er Naßschleifpapier (und dem nämlichen Effekt auf den Felgen) kommen mir nicht ans Rad.

Martl, noch nie ne Felge durchgebremst

Hehe, reichen knappe 2 Jahre am einen und über 1 Jahr am anderen Rad zum Einbremsen? :rolleyes:
Im Ernst, meine lachsfarbenen und schwarzen Koolstop sind schon fast verbraucht, ohne jemals wirklich gut gebremst zu haben, weder nass noch trocken. Auf manchen Felgen sind sogar Shimano Uralt-Beläge (die einteiligen) einen Tick besser; überzeugt haben mich die lachsfarbenen nur zusammen mit einer ganz billigen, weichen Ritchey-Tourenfelge. Die mittlerweile übrigens fast durchgebremst ist.

Die Schleifpapier-Dinger waren R55 bis R55C1 (bei C1 angeblich nur die frühen Chargen), das Zeugs ist natürlich wirklich übel. Funktioniert dafür aber gut auf "grauen" CD-Felgen oder solchen mit Keramik-Beschichtung: Bei meinen Araya VX 400 war die Beschichtung ziemlich schnell verschwunden...

Eher doof war übrigens die Kombination Doppelgelenkbremse - alter Bremshebel für Eingelenkbremse. Wenig Hebelweg und sehr ordentliche Handkräfte.
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Neben den Belägen, den Zügen und den Hebelverhätnissen gibts noch einen weiteren Punkt bei alten Bremsen, sie haben stärkere Federn, weil die Züge damals schlechter liefen und die Bremsen selber weniger gut gelagert waren, hinzu kam die teilweise schlechtere Strassenqualität, die schnell zu schwergängigen Bremsen (Dreck, Staub) führen konnte. Man kann die Federn durch weniger harte ersetzen, entweder durch passende aus anderen Bremsen oder durch selbstgebogene aus passendem Federdraht. Wenn alle Tuningmassnahmen gemacht sind (neue Shimano Züge und Hüllen, Koolstopbeläge in rot, schwächere Federn) bremsen alte Kracher auf einmal wunderbar, auch aus Bremsgriffhaltung heraus.

Macht halt etwas Arbeit und ist ncht ganz originalgetreu speziell was die schwächeren Federn angeht. Die Koolstop könnte man sogar durchgehen lassen, die gabs als Matthauser schon ziemlich lange. Und die Beschriftung ist schnell entfernt, ebenso wie schnell Koolstop in alte Bremsschuhe eingebaut werden kann und wer wirklich Wert aufs allerkleinste Detail legt kann sogar die Noppen oder Einkerbungen reinschnitzen. Die Beläge lassen sich prima mit Metallwerkzeug bearbeiten/schneiden/fräsen usw.
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Ich hänge mich hier mal dran: hat jemand ne Idee wie man die 600ax Bremsen zum Bremsen bringen kann? :D
Ich konnte in einem kleinen Laden noch Original DA-Gummis auftreiben, aber die Bremswirkung ist wirklich unterirdisch, also genauso, wie ich es aus den 80ern noch in Erinnerung hatte. ;)
 
AW: Bremsleistung alter Bremsen

Hehe, reichen knappe 2 Jahre am einen und über 1 Jahr am anderen Rad zum Einbremsen? :rolleyes:
Im Ernst, meine lachsfarbenen und schwarzen Koolstop sind schon fast verbraucht, ohne jemals wirklich gut gebremst zu haben, weder nass noch trocken.
Hm, auf meinen Campa Shamals in Verbindung mit der Mavic SSC gehen die wie ein Wurfanker. Reibung hängt halt von beiden Reibpartnern ab...
 
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