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Bianchi oder nicht Bianchi

AnaDeer

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Hallo!
Mir wurde von einer Arbeitskollegin angeboten ihr altes Bianchi zu übernehmen. Die Rahmengröße passt, mehr kann ich aber auch schon wieder nicht bewerten. Ich habe mir in letzter Zeit immer wieder Rennräder ausgeborgt (aber das geht auf Dauer ins Geld) und bin jetzt auf der Suche nach einem Gebrauchten mit dem ich austesten kann, ob die Liebe den Sommer überdauert. Also kann mir jemand sagen, ob ich die Katze im Sack bei diesem Rad kaufe. Das Rad würde sie mir für 500 Euro überlassen. Folgende Technische Daten:

Schaltung Campagnole Veloce 8-fach
Vorbau Ritchey, Lenkerstütze Deda
Pedalsystem Look,Reifen Mavic

Vielen Dank für Eure Hilfe!!

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Re: Bianchi oder nicht Bianchi
Der Vorbau ist mit einer Distanzhülse für die Gabel passend gemacht worden - dafür fehlen nun Spacer. Da führt dazu, dass die Kräfte am Lenker nicht abgestützt werden, sondern als Energie direkt in den Gabelschaft gehen. Wenn das Rad schon dreimal im Wiegetritt gefahren wurde, dürfte die Gabel zumindest vorgeschädigt sein.
Das Rad war der Vorbesitzerin zu klein und wurde "zurechtgepfuscht".
Finger weg und etwas passendes suchen - aber das ist nur meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde da auch die Finger von lassen. Das ist schon ganz schön runter geritten, da musst du noch zu viel rein stecken. Für 500€ bekommst du auf dem Gebrauchtmarkt mit etwas Glück wesentlich besseres.
 
Das ist m. E. ein alter geschraubter Steuersatz, in den ein Ahead-Adapter geschraubt wurde, um auch einen entsprechenden Ahead-Vorbau anstatt des vorherigen klassischen Vorbaus zu verwenden. Sicher nicht schön, aber was soll denn daran grundsätzlich schlecht sein?
Ich würde nach Möglichkeit einen klassischen Vorbau verwenden, die jetzige Lösung sieht wirklich zurechtgepfuscht aus und versaut die Optik dieses schönen Rads.

Ansonsten sehe ich es genauso, 500 Euro sind viel zu viel für ein altes Rad in diesem Zustand.
 
Finger weg von dem Rad, ich habe letztes Jahr ein Bianchi für meine Frau gekauft, 105er dreifach, Carbongabel, gute Laufraeder, Ersatzreifen und Ersatzschlauch war auch dabei, mit Flatbarlenker. Das Rad war wenig gefahren und in einem sehr guten Zustand. Neupreis 1600€, gekauft habeich es für 400€. Gefunden habe ich es bei Ebay-Kleinanzeigen. Also ich würde dort suchen. Da findet sich was in nicht allzu großem Umkreis.
Grüße
BodenseeFerdi
 
Hallo AnaDeer,

grundsätzlich braucht man den Meinungen der Kollegen nicht viel hinzufügen.
Das offensichtlich etwas zu kleine Rad wurde für die Fahrerin "passend" hingepfuscht.

Der "erigierte" Lenkervorbau verursacht Augenkrebs.
Mit etwas Arbeit ,viel Putzlappen, einem klassischen Lenkervorbau, der aber auch einen dazu
im Durchmesser passenden Lenker (25,8-26mm Du.) erfordert, kann man da sicher ein schönes Rad draus machen.
Mehr als 300,- würde ich nicht bieten. Als Bastelbasis eigentlich ganz schön. Die abgerockte Kurbel kann man
mit etwas Arbeit, Deltaschleifer und vieee.....l Polierpaste zu neuem Hochglanz verhelfen. Das ist aber
eine Drecksarbeit bis man das Eloxal und die Kratzer rausgeschliffen hat.

Du sagst, dass die Rahmengröße für Dich passt. Mit dieser Einstellung ?

Da ist aus meiner Sicht Klärungsbedarf.
Vermesse Dich mal mit http://www.frogworks.de/hobbies/rennrad/rahmengroesse/ um die
wirklich richtige Rahmengröße rauszufinden. Wenn Du in die gefragten Zahlenfelder reinklickst,
sagt Dir ein Hilfefenster wie das zu messen ist. Nach der Skizze wirft das Programm die Rahmengröße
nach italienischer Messweise (Mitte Tretlager bis Mitte Oberrohr) aus.
Deutsche Messweise ist Mitte Tretlager bis Oberkante Oberrohr.

Ich fand die Ergebnisse ganz passend als ich mich damit vermessen und mit den
Maßen meiner Rennräder verglichen habe auf denen ich mich wohl fühle.

Falls die Vermessung ergibt, dass der Rahmen wirklich passt, Du vor einem Schraubenschlüssel
und schmutzigen Fingern keine Angst hast, und die Kollegin mit max. 300,- zufrieden wäre,
kann man vielleicht über einen Kauf nachdenken. Beratung für einen Umbau bzw. Reparaturen erhälst Du
hier im Forum unbegrenzt. Die Kollegen hier wissen wirklich alles. Da brauchst Du keine Angst vor dem Basteln zu haben.

Die notwendigsten Arbeiten
-- Ergopower-Griffe abschrauben
-- Vorbau-Lenkerkombination ausbauen
-- neuen klassischen Vorbau rein
-- neuen Lenker rein
-- Ergopower Griffe wieder dran
-- neue Züge montieren
-- Lenkerband erneuern
sind selbst bei gemütlicher Arbeit an einem langen Nachmittag erledigt.
Teile bekommst Du via Ebay oder über Versandhändler problemlos.

Spezialwerkzeug brauchst du dafür auch nicht.

Ich bin davon ausgegangen, dass das Tretlager kein Spiel hat und die
Kette auch noch etwas laufen kann.

Gruss vom Niederrhein,

Michael
 
Wow! Danke für die Hilfe.Das hat mir wirklich weiter geholfen. Ich glaube ich werde hier noch ein wenig im Forum stöbern, bevor ich mich für ein Rad entscheide.
Also danke nochmals an alle Antworten.
@Michael: Ich hatte wohl doch keine Ahnung von dem Zusammenspiel von Rahmen und Körper. Frogworks hat mir da wirklich weiter geholfen.
 
gestern lief eine Auktion auf eBay aus , mit einem nagelneuen Bianchi , direkt vom Händler und Rahmengröße frei wählbar, Alu, Shimano105 usw Endpreis lag bei etwas über 600,- , warum 500,- für das da oben ? Oder magst du eher die älteren Modelle ? hier ist bereits die neue Auktion drin
http://www.ebay.de/itm/Bianchi-Cele...64?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item33a4ac69ac
Auktionen sind auch ein bischen Glücksache. Aber in dem Preisbereich findet sich immer ein Harken. Meist bei den Dingen die nicht explizit erwähnt werden. So sind bei dem angegebenen Rad schöne Komponenten verbaut, aber über die Laufräder schweigt man ;) Dabei kann man schon nach der ersten Regenfahrt Pech haben, und die Lager sind dann schnell platt. Für 600 wäre das natürlich immer noch ein gutes Angebot. Aber es ist kein Sofortkaufen-Preis...
Ab 800-1000€ kommt man langsam und mit etwas suchen in den Bereich, wo man gute Mittelklasse-Technik ohne wirkliche Sparteile am Rad bekommt.
Insgesamt sind Gebrauchräder i.d.R. zu teuer. Man kennt die Vorgeschichte nicht, oft sind keine Rechnungen vorhanden, Verschleissteile gibt es auch nicht kostenlos. Und als Laie / Einsteiger erkennt man Defekte vieleicht nicht mal. Anders kann das ausehen, wenn man ein Rad von einem vertrauenwürdigem Menschen aus dem Bekanntenkreis kauft.
In der letzten Woche habe ich einige interessante Angebote bei den ebay-Kleinanzeigen gesehen. Aber auch da braucht man mindestens eine Vertrauensperson, die einen bei der Besichtigung begleitet und halbwegs Ahnung von der Technik hat. Allerdings gilt das auch für den Kauf beim Händler, denn die machen das auch nicht aus purer Menschliebe...
 
Das Problem ist, ich habe keine Kenner in Freundeskreis. Aber dank dem Forum bin ich seit gestern zumindest schon einmal einen Riesenschritt weiter.

Ich würde ungern meine beginnende Liebe für den Rennrad Sport mit einem falschen Rad beginnen, dass nach zwei mal auseinander fällt und mir sämtliche Freude bereits am Anfang verdirbt. Ich suche also ein Einsteiger Modell RH 51cm, das nicht mehr als 700€ kosten sollte und mit dem ich am Wochenende sowohl Ausfahrten machen kann als auch unter der Woche damit in der Stadt zur Arbeit fahren kann. Zudem hätte ich gern ein Bianchi, aus dem einfachen Grund weil ich als Kind immer dabei sein durfte wenn der Nachbar an seinem Geliebten Bianchi herum getüftelt hat und das war immer das Highlight meines Wochenendes (leider ist der unbekannt verzogen, sonst hätte ich jemanden an der Hand der mir beim Kauf helfen kann). Die Marke will ich also eher aus Nostalgie-Gründen.

Worauf sollte ich achten beim Suchen?
 
Hallo AnaDeer,
Wie ich schon schrieb, ich würde es zuerst mal bei Ebay oder Ebay-Kleinanzeigen versuchen, wobei du bei den Kleinanzeigen weniger Zeitdruck hast. grenze dort einen Umkreis ein um deinen Wohnort ein, du könntest das Rad dann ansehen. Falls du keinen in deinem Bekanntenkreis hast, der dir dabei helfen kann, das Rad zu beurteilen, vielleicht findest du einen Bianchispezialisten hier im Forum, der dir dabei helfen kann. Nichts überstürzen, denn das gute kommt zu dem der warten kann........
Bianchi ist nicht so selten, da ist der Markt für Gebrauchträder sehr gut vorhanden, man kann es gutes zum fairen Preis finden.......
Ich habe letztes Jahr ein Rennrad mit geradem Lenker für mich gesucht, nach einiger Zeit ein Gios gefunden, und dann weitergesucht um so etwas auch für meine Frau zu finden, bin dann auf ein Bianchi, auch mit geradem Lenker gestossen. Sie war begeistert, sowieso von der typischen Farbe der Italiener, die Preise waren für das Gios 500€, für das Bianchi 400€, also beide Räder im soliden Preisrahmen. Und beide gepflegt.
Noch ein Foto der Räder........

Bici Italia.jpg
 
Viel Spass beim suchen, wenn du ein erstes Urteil über ein Rad das du findest haben möchtest, kannst du auch hier in diesem Thema wieder fragen, denn die Antworten hier waren ja alle passend, und nicht dumm........

:daumen:
 
Worauf sollte ich achten beim Suchen?

Also eigentlich gibt es hier ein Unterforum "Kaufberatung". Da finden sich auch schon jede Menge Threads und Infos. Die werden dich zunächst mal überfordern, weil das Thema nicht in 3 Sätzen zu behandeln ist. Ich persönlich würde dir raten dich nicht auf eine Fahrradmarke festzulegen und ein Gebrauchtrad nur von Vertrauenspersonen zu kaufen. Sonst bleibt der örtliche Händler, denn ein Fahrrad lässt sich nicht mit einem Auto vergleichen. Es benötigt deutlich mehr Pflege und Wartung. Die Technik am Fahrrad ist nicht wirklich kompliziert, aber wenn man so gar keine Ahnung hat...

Grundsätzlich ist ein Fahrrad ein Rahmen, der mit diversen Teilen vervollständigt wird, die alle Fahrradhersteller zukaufen. Daher begegnen einem im Wesentlichen auch immer die gleichen "Gruppen" Eine "Gruppe" ist ein Set aus Anbauteilen (Schaltung, Bremse, Kurbel, Ritzel...). Im Rennradbereich vor allem Gruppen von Shimano oder Campagnolo. Vorbau, Sattel und oft auch die Laufräder sind in der Preisklasse oft "No Name", bzw. eine "Eigenmarke". Bei den Gruppen ist das so wie bei BMW: Es gibt günstige (1er), Mittelklasse (3er), Oberklasse (5er)...

Und da geht der Ärger dann los. Einige glauben man könnte nur mit einem 5er BMW fahren, wärend andere in ihren 1er einsteigen und auch ankommen. Funktionieren tun die Komponenten i.d.R. am Anfang alle, wenn sie richtig eingestellt sind.

Da man die Gruppen auch mischen kann (abhängig von den "Gängen" 9-fach, 10-fach, 11-fach), und die Teile nicht alle gleich "wichtig" sind, wird im günstigen Preissegment gerne mal gemischt. Da wird mit einem höherwertigen Schaltwerk geworben, wärend der weniger oft benutzte Umwerfer aus einer günstigeren Gruppe kommt.

Nun ist es auch so, dass nicht alle Rennradfahrer auch Schrauber sind. Wenn Probleme mit einer billigen Schaltung auftreten, schiebt man es auf die Schaltung. Haben die Leute aber schon eine Ultegra schliesst man ein grundsätzliches Problem aus und bringt das Rad zum Fachmann, der es einstellt. Das verbreitet man dann im Internet und schon muss es mind. diese oder jene Gruppe sein. Meine billige Sora hält seit mind. 15000 km. Ich will gar nicht bezweifeln dass die teureren Gruppen etwas fluffiger schalten oder leichter sind, aber fahren kann man eben auch mit einer Sora. Und so ist das auch mit den anderen Komponenten.

Dann solltest du bei dem Preisrahmen auch nicht vergessen, dass man mit einem Rad allein zwar fahren kann, aber nicht "Rennrad-konform" unterwegs ist. Da kommen nochmal ein paar Hunderter zu für die Kleidung und Zubehör zu. Und bei Rennradfahrern schlägt der Snopeffekt besonders zu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Snobeffekt
https://de.wikipedia.org/wiki/Veblen-Effekt
;)

Tja...worauf solltest du achten...
Ich würde von alten Rädern abraten. Das ist imo was für Leute, die sich gut auskennen, wissen welche Ersatzteile sie brauchen und nutzen können (neue Standardware passt nicht immer). Bei Neuware bekommst du für 700€ was im Bereich Sora-Tiagra-105er (Shimano), wobei dann an den Laufräder gespart wird. Die kann man sich aber später nochmal für ca. 200€ in guter und ausreichender Qualität nachkaufen.
Bei einem Neurad hast du ausserdem den Vorteil, den Händler in den ersten 6 Monaten mit all den Wehwechen nerven zu können, die vieleicht auftreten. Die Zeit nutzt du dann, um die Technik zu verstehen und lernst dann selbst zu schrauben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hauptsache Oldie 49 neidisch machen...:cool::bier:
Walter
Walter,
Das schlimmste war, das der Verkäufer des Bianchi noch eines hatte, das für mich gepasst hätte, und ich es nicht auch gekauft habe zum Preis von 400€. Allerdings hat der Verkäufer des Gios noch so ein blaues Teil, mit normalem Rennlenker und Campa Chorus, und wie er mir letztes Jahr sagte, fährt er mehr und mehr mit seiner Frau zusammen E-Bike, ich glaube, ich werde ihn mal besuchen, und mit ihm verhandeln.......
Gruss Michael
 
Leute, Leute, jetzt bleibt doch mal ganz locker auf dem Teppich....

Die TE sucht mal ein erstes Rennrad zum Probieren, ob der Spaß für sie über die Saison hinaus anhält! Sie will weder die Tour gewinnen, noch Designpreise einheimsen.... Dann kommen Tips wie Kette wechseln (woran erkennst du das auf den Bildern, Rene Bianchi?) und Kurbel polieren.

Hier geht es, wenn ich die TE richtig verstehe, um ein fahrbereites Rad - nicht mehr und nicht weniger.
Klar sind Sattel und Vorbau geschmacklich fragwürdig - aber sie funktionieren!
Selbst das Lenkerband muss man nur neu wickeln, wenn man Perfektionist ist....;).

Der Preis ist trotzdem zu hoch, das sehe ich auch so. 400 Eu wären Maximum m.M.n. (auch nur, wenn die Reifen noch okay sind).

Viel wichtiger ist, ob du auf dem Rad gut sitzen kannst und dir der Rahmen grundsätzlich passt. Dann sind Anpassungen, wie Sattel nach vorn, kürzerer Vorbau, Änderung der Vorbauhöhe einfach und mit geringen Kosten gemacht und du kannst losfahren. Die macht dir auch der Radladen um die Ecke.

Falls das dann passt - draufsetzen und losfahren und Spaß haben. Daraus ergeben sich dann evtl. weitere Anpassungen bzw. Wünsche nach mehr. Und dann - kannst du immer noch deine Kurbel polieren, wenn dir danach ist ;).

Just my 2 cents...
 
Hallo,

wenn ich sehe, was ich neulich für mein "Via Nirone" bezahlt habe, kann ich über die 500 Euro nur schmunzeln...

Deswegen sage ich mal, daß 350 Euro das Maximum darstellen, weil eben doch noch einiges geändert oder ausgetauscht werden muß.

Es sei denn, daß man eine besondere Affinität zu Bianchi hat (ich wollte auch unbedingt eines...).

Ansonsten bliebe noch der Weg, mit dem Rad zum Händler des Vertrauens und es dort mal checken lassen. Dann kann man auch die (evtl. auftretenden) Folgekosten klären lassen.

Grüße
 
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