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Berechnung individuelle anaerobe Schwelle

350 Watt über 1h finde ich jetzt auch nicht soo berauschend- zumindest auf Profi Niveau.
Wie zaunk schon erwähnt hat ist Tony Martin halt der, der seine(hohe) Leistung effektiv in Tempo umwandelt.
 
Der Eindruck, "fit das ganze Jahr" zu sein, ist zumindest zu Teilen eine Korrektur einer Fehlannahme. Wenn das gefahrene Tempo im Winter deutlich tiefer liegt als im Sommer, dann ist das u.a. durch die dickere Klamotte bedingt. Auch bei der Steigleistung können die dicke Klamotte und ein gewisser Winterspeck (samt Wärmestau bei langsam gefahrenen Ansteigspassagen) dazu führen, dass man von den Sommer-Bestzeiten relativ weit weg ist. Schaut man aber auf eine Leistungsmessung, dann wird erkennbar, dass die reale Antriebsleistung gar nicht so sehr einbricht, wie es das reine Fahrtempo bzw. die Steigleistung suggerieren. Wer innerhalb eines kompletten Ruhemonats mehr als 10-15% Leistungsverlust an der Schwelle hat, der hat schon "Pech" bzw. besonders "schlechte Gene". In der max. Sprintleistung tut sich ohnehin kaum etwas und bei der anaeroben Kapazität auch nicht mehr als die besagten 10-15%. Führt man auch im Winter mal 1-2 intensivere (Schwellen-nahe) Einheiten pro Woche durch, dann können sogar problemlos 95% der "Sommer-FTP" gehalten werden.

Zum Link: Die 5,8 Watt pro kg über eine Stunde sind doch im übrigen eigentlich auch gar nicht mal so beeindruckend?! Als Tour-Sieger FTP gelten meines Wissens eher Werte von 6,7 Watt / kg. Liegt das vielleicht am Zeitfahrrad und dem Kraftverlust durch die extreme Zeitfahrhaltung?
Klar, in scharfer TT-Position wird nicht die höchste Absolutleistung abrufbar sein. Zudem ist a) zu hinterfragen, ob in der Rechnung 406 W = 5,8 W/kg angenommenen 70 kg Körpergewicht überhaupt zutrafen und b) zu berücksichtigen, dass diese Leistung nicht bei voller Frische, sondern mitten in einer Etappenfahrt gezeigt wurde. Die 6,7 W/kg sind eher Eckdaten aus Leistungsdiagnostiken bei idealen Bedingungen oder aus Steigleistungen an Anstiegen extrahiert, die nicht eine volle Stunde dauern.
 
Dann muss man seine FTP m.E. differenzierter betrachten.

Im Wiegetritt generiere ich - und das durchaus auch über einen längeren Zeitraum und nicht nur für kurze Sprints - mehr Watt, als im Flachen und dauerhaft sitzend (zur Geschwindigkeit ist damit natürlich noch nichts gesagt). Und ganz nebenbei: ich generiere mehr Puls im Wiegetritt.

So gesehen muss ich meine Schwellen nach Rad, Topographie etc. unterscheiden. Was ich so lese, unterscheiden ja auch die meisten Triathleten bei der herzfrequenzbasierten Zonenbestimmung zwischen Radfahren und Laufen.
 
fährst du Wiegetritt so lange das du daraus sinnvoll einen FTP wert ableiten kann ?


Was ich so lese, unterscheiden ja auch die meisten Triathleten bei der herzfrequenzbasierten Zonenbestimmung zwischen Radfahren und Laufen.
Muss man unbedingt getrennt betrachten bzw. testen und auch nicht aus komischen Formeln HF-Laufen = HF-Radfahren +(-) X ableiten

Ich erreiche praktisch in beiden beiden Sportarten fast dieselben HF, die absolut je gemessenen auf dem Rad sogar 2 Schläge höher. Was in den Bericht der Messunsicherheit, bzw der Motivation fällt.
 
Meine Bestzeiten an meinen Hausbergen (der längste 2,8 km und etwa 150 hm) habe ich vermutlich allesamt komplett im Wiegetritt hingelegt. Meine Bestzeit am Sustenpass (ca. 17 km mit 1.100 hm) habe ich letztes Jahr auch fast vollständig stehend hingelegt. Leider ohne Pulsgurt und Leistungsmessung.

Also eigentlich. ja.
 
alle Achtung, für mich zumondest das Zweite unvorstellbar. Aber ich bin weder ein Floh, noch hab ich solche Pässe. Da kommt bei ein bisschen Neid auf so ein Gelände auf
 
Am Ende des Jahres kannst Du ja mal Wiggins Kurve betrachten. Das ganze Jahr unfit?
 
Wow, jeden Tag 220TSS! Wenn ich in der Woche 900TSS, also im Monat knapp 3600TSS hatte war das schon sehr sportlich, das waren dann 85-90h und 2500-2600km. Schonmal viel Spaß :D

Ich finde das TSS-Konzept im Prinzip interessant und gut, teilweise scheint es für mich aber auch nicht zu stimmen. Die Kritiker bemängeln nach allem was ich bisher so gelesen habe, dass die langen Fahrten mit übermäßig vielen TSSs "belohnt" werden. Da bin ich irgendwie auch bei den Kritikern dabei: Vergangenes Wochenende habe ich Samstag und Sonntag jeweils eine 7h-Einheit im Ausdauerbereich hingelegt - TSS jeweils round about 400. Witzigerweise haben sich meine Beine am Montag dann zwar beim Laufen schwer angefühlt, aber ich konnte eine richtig knackige 2h20 Einheit am Leistungslimit hinlegen - TSS knapp 200 und persönlicher NP-Rekord für diese Zeitspanne.
 
Die besten L4 / L5 - Leistungen habe ich bisher tatsächlich 1 oder 2 Tage nach sehr langen Grundlageneinheiten mit hohem TSS hingelegt.
Nach Hunter / Coggan gilt ja Form = Fitness + Frische
und für gute Ausdauerleistungen habe ich den Eindruck, dass Fitness über Frische zu stellen ist.
 
Die besten L4 / L5 - Leistungen habe ich bisher tatsächlich 1 oder 2 Tage nach sehr langen Grundlageneinheiten mit hohem TSS hingelegt.
Nach Hunter / Coggan gilt ja Form = Fitness + Frische
und für gute Ausdauerleistungen habe ich den Eindruck, dass Fitness über Frische zu stellen ist.
Hattest Du denn "schwere, müde Beine" (s.o. Mr. Fakers Grundannahme) nach diesen sehr langen Grundlageneinheiten? So wie ich Dich einschätze, hast Du eine hervorragende Grundlagenausdauer, sodass Du Dich auch mit einer langen Ausfahrt im GA-Bereich nicht abschießt und noch über ein gut gefülltes Körner-Konto verfügst.

Um meine eigene obige Aussage zu ergänzen: Man kann die 2x20'-Intervalle auch mit schweren, müden Beinen fahren. Aber was mich betrifft, ist der Nutzen im Sinne einer Steigerung der Schwellenleistung bei Weitem größer ist, wenn ich mit "ausgeruhten" Beinen und gefühlter Frische in die 2x20' gehe. Diese Erfahrung habe ich im Grunde mit allen Formen des Intervall-Trainings gemacht. Dabei spielt meines Erachtens eine erhebliche Rolle, dass das Erholungsbedürfnis mit zunehmendem Alter steigt. Wenn ich anfangs noch an zwei aufeinander folgenden Tagen knüppeln konnte, habe ich inzwischen gerne einen Tag (passive/ aktive) Erholung, wenn ich erneut die Peitsche auspacke. Was nicht heißt, dass ich mich sklavisch daran halte. :D
 
Was gerne vernachlässt wird... Auch die Atemmuskulatur sollte trainiert werden und fördert die Laktatausscheidung über die Lungen (bzw. die Stoffwechselendprodukte)
Decreased exercise blood lactate concentrations after respiratory endurance training in humans.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10090627


Effect of respiratory muscle training on exercise performance in healthy individuals: a systematic review and meta-analysis.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22765281


etc
 
Hattest Du denn "schwere, müde Beine" (s.o. Mr. Fakers Grundannahme) nach diesen sehr langen Grundlageneinheiten? So wie ich Dich einschätze, hast Du eine hervorragende Grundlagenausdauer, sodass Du Dich auch mit einer langen Ausfahrt im GA-Bereich nicht abschießt und noch über ein gut gefülltes Körner-Konto verfügst.

Um meine eigene obige Aussage zu ergänzen: Man kann die 2x20'-Intervalle auch mit schweren, müden Beinen fahren. Aber was mich betrifft, ist der Nutzen im Sinne einer Steigerung der Schwellenleistung bei Weitem größer ist, wenn ich mit "ausgeruhten" Beinen und gefühlter Frische in die 2x20' gehe. Diese Erfahrung habe ich im Grunde mit allen Formen des Intervall-Trainings gemacht. Dabei spielt meines Erachtens eine erhebliche Rolle, dass das Erholungsbedürfnis mit zunehmendem Alter steigt. Wenn ich anfangs noch an zwei aufeinander folgenden Tagen knüppeln konnte, habe ich inzwischen gerne einen Tag (passive/ aktive) Erholung, wenn ich erneut die Peitsche auspacke. Was nicht heißt, dass ich mich sklavisch daran halte. :D

Die Beine haben sich schon schwer angefühlt, nach den langen Einheiten. Das "Körner-Konto", verstanden als KH-Speicher - wird durch die langen Einheiten mit hohem Fettverbrennungsanteil wahrscheinlich prinzipiell eher geschont. Die KH-Speicher sind für 2 flotte Stunden wohl voll genug und gleichzeitig zieht der Körper vielleicht noch - wie vom Vortagestraining gewöhnt - auch reichlich Fett für die Leistungserbringung heran.
Sicherlich spielen aber auch noch andere Faktoren rein, wie Motivation und - auch ziemlich wichtig - die gefühlte oder tatsächliche Arbeitsbelastung;

Was die Regeneration anbetrifft, stelle ich fest, dass ich für jeden Tag passive Erholung zumeist einen eher lockeren Trainingstag benötige, um mich wieder Leistungsfähig zu fühlen. Intervalltraining nach einem Ruhetag geht bei mir eigentlich gar nicht.
 
Ich habe mich jetzt richtig geschunden und in einem einstündigen Zeitfahren meine Schwelle ermittelt. Das hilft mir jetzt beim Training weiter. Aber wie gehe ich mit diesem Wissen z.B. bei einem Radmarathon um? Das ist schließlich die Wattzahl, die ich eine Stunde treten kann. So ein Marathon geht aber über mehrere Stunden. Selbst, wenn ich berücksichtige, dass man sich in Abfahrten und bei Flachstücken etwas erholen kann, kann ich ja nun nicht davon ausgehen, dass ich diese Wattzahl an den Anstiegen durchtreten kann. Gibt es da grobe Richt-/ oder Erfahrungswerte?
 
Ich habe mich jetzt richtig geschunden und in einem einstündigen Zeitfahren meine Schwelle ermittelt. Das hilft mir jetzt beim Training weiter. Aber wie gehe ich mit diesem Wissen z.B. bei einem Radmarathon um? Das ist schließlich die Wattzahl, die ich eine Stunde treten kann. So ein Marathon geht aber über mehrere Stunden. Selbst, wenn ich berücksichtige, dass man sich in Abfahrten und bei Flachstücken etwas erholen kann, kann ich ja nun nicht davon ausgehen, dass ich diese Wattzahl an den Anstiegen durchtreten kann. Gibt es da grobe Richt-/ oder Erfahrungswerte?
An den Anstiegen in etwa 80% Deiner FTP treten ;)
 
Ich habe mich jetzt richtig geschunden und in einem einstündigen Zeitfahren meine Schwelle ermittelt. Das hilft mir jetzt beim Training weiter. Aber wie gehe ich mit diesem Wissen z.B. bei einem Radmarathon um? Das ist schließlich die Wattzahl, die ich eine Stunde treten kann. So ein Marathon geht aber über mehrere Stunden. Selbst, wenn ich berücksichtige, dass man sich in Abfahrten und bei Flachstücken etwas erholen kann, kann ich ja nun nicht davon ausgehen, dass ich diese Wattzahl an den Anstiegen durchtreten kann. Gibt es da grobe Richt-/ oder Erfahrungswerte?

Sehr interessanter Artikel zum Thema: Pacing-Strategie für den Ötzi
http://bikeboard.at/Board/%D6tztaler-Radmarathon-th151367

Kommt natürlich letztlich auf das Rennen an, dass du fährst und was du in den Abfahrten und Flachstücken leistest.
 
Das ist wirklich ein hochinteressanter Link, vielen Dank! Werde mir mal eine ähnlich gute Rennstrategie für dein Dreiländergiro überlegen :)
 
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