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Beim Rollentraining Höhentraining simulieren?

So ganz verstehe ich die Ergebnisse der Uni Tübingen nicht: ich zitiere mal aus 2 Stellen:

  • "Die ermittelten Variablen der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit wie maximale Sauerstoffaufnahme und Laufgeschwindigkeit an der individuell anaeroben Schwelle (IAS) zeigten ähnlich wie die Gesamthämoglobinmasse keine Veränderungen durch die 20-tägige wiederholte Hypxieexposition."
  • "Im Gegensatz zur Hämatopoese liessen sich jedoch bei der ventilatorischen Adaptation signifikante Effekte aufzeigen. So fand sich während einer moderaten Dauerbelastung auf dem Laufband im follow-up eine höhere ventilatorische Antwort sowohl unter Normoxie- als auch Hypoxiebedingungen (Lauf mit einem FiO2 von 15.3% entsprechend ca. 2400 m über NN). Dieses Ergebnis ging mit einer während der Dauerbelastung in Hypoxie geringeren Reduktion des Sauerstoffpartialdrucks und einem niedrigeren Laktatanstieg verglichen mit der Kontrollgruppe einher."
Müsste sich nicht der niedrigere Laktatanstieg auch positiv auf die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit auswirken?
 
Den niedrigeren Laktatanstieg gab es ja wohl nur unter Hypoxiebedingungen. Das würde ich schlicht unter Anpassung verbuchen.
 
Der genannte Profi schläft ab und zu für 2 Wochen im Höhenzelt, nicht dauerhaft.
 
Das brauch ich nach unserer Sonntagsrunde auch immer:D
 
Höhenzelt = zu wenig Sauerstoff
Sauerstoffzelt = zu viel Sauerstoff

beides soll leistungssteigernd sein...:confused:

Meine neueste Info ist, dass man vom Höhentraining abgekommen ist. Der Effekt dauert vielleicht 1-2 Tage an. Um diesen Effekt zu bekommen, müsste man sich schon 24 Stunden am Tag im Zelt befinden. Wenn man nur Nachts im Zelt übernachtet, bringt es nichts.
Wer hingegen nachts im Sauerstoffzelt übernachtet, hat den ganzen Tag über mehr Luft, obwohl er sich tagsüber nicht im Zelt befindet.
 
Öfter mal die luft anhalten?
Ohne Witz, im Schwimmsport gibt es das Atemmangeltraining, weil man festgestellt hat, dass man unter Wasser schneller schwimmen kann als an der Wasseroberfläche. Da der Kopf viel wiegt, hält man ihn so lange es geht im Wasser. Man kann das trainieren, denk mal an die Perlentaucher, Mit Höhentraining hat das glaub ich nichts zu tun.
 
Das einzige was mir einfallen würde auf der Rolle wäre, einfach die Atmung sehr kontrolliert ausführen, sehr tief atmen, langsam aus.
Ansonsten Bergtraining eben, Widerstand hoch und gib ihm ne Stunde. xP
 
Was viele nicht in ihre Köpfe bekommen, ist, dass unser Atemantrieb nicht durch Sauerstoffmangel, sondern durch CO2-Überschuss reguliert wird. Man kann durch "Luft anhalten" keine relevante Hypoxämie erzeugen, die einen Höhentrainingseffekt bewirken würde. Ein "schlecht gelüftetes Zimmer" erzeugt also das Gefühl "schlechter Luft" nicht durch ein Absinken des O2-Gehaltes, sondern durch einen Anstieg von CO2 auf mehr als ca. 0,5%. Der Sauerstoffgehalt ist dabei gerade mal von 21% auf 20,5% abgesunken. Man hat dadurch keinerlei Höhentrainingseffekt!

Gleiches gilt für sonstige "Atemübungen". Apnoetaucher stumpfen ihr Atemzentrum etwas gegenüber dem CO2-Reiz ab. Ob das wiederum für Ausdauerleistungen günstig ist, mag getrost bezweifelt werden. Dass hierüber ein hämatologischer Effekt im Sinne eines Höhentrainings erzielt werden könne, ist mir nicht bekannt. Der zweite Aspekt, ein Training der Atemmuskulatur, mag ja geschehen, nur wozu? Bekommt Ihr wirklich zu wenig Luft in Eure Lungen, dann hat das eher mit der Eng- bzw. Weitstellung der Atemwege zu tun. Gegen erhebliche künstliche Widerstände ein- oder auszuatmen, kann der Lunge allenfalls schaden. Eine akute oder chronische Lungenüberblähung (Fachwort: Emphysem), führt zwar zu höherem Lungenvolumen, nicht aber zu einem verbesserten Sauerstoffaustausch. Allenfalls können echte Asthmatiker in einer Asthmaattacke mit Lippenpresse einen positiven Effekt auf die Atmung erzielen, da das Kollabieren kleiner Bronchioli dadurch vermieden werden kann.
 
Was ich mich schon die ganze Zeit frage:

wir reden hier von Hobbyathleten, die zwar ambitioniert trainieren, aber wofür? Müssen die ihre Geld mit Radfahren verdienen?

Zum Thema CO2 abatmen hat mich in meiner Ausbildung zum Rettungstaucher die Geschichte fasziniert wo 2 Experten versucht haben solange wie möglich unter Wasser zu bleiben. Dieser Versuch wurde unter Laborbedingungen kontrolliert durchgeführt.

Hallenbad, warm ein gepackt auf Tragen liegenderweise und dann bis zur Pfötchenstellung hyperventiliert (Co2 Abatmen). Von Helfern ins Wasser versenkt. Rekord waren dann 15 min unter Wasser ohne angeblich bleibende Schäden.:D

Also meinen Hausberg (4 Minuten) sollte ich damit auch schaffen.:rolleyes:
 
Was ich mich schon die ganze Zeit frage:
wir reden hier von Hobbyathleten, die zwar ambitioniert trainieren, aber wofür? Müssen die ihre Geld mit Radfahren verdienen?
Das trifft aber hier im Forum auf 80% der User zu. Da sind manche echt sehr ambitioniert, finde ich gut, ist aber verglichen mit der realen Welt der Radfahrer ein verschwindend geringer Anteil. Gestern noch auf der Runde gesehen:
Ältere Radfahrer (Rentner?), die mir mit einem lächeln freundlich grüßend begegnen. Und dann noch wenige andere jüngere Radfahrer, die mit verbissenem Gesicht, aber schnell mit begeneten. Wer wohl bei dem Sonnenschein mehr Spass hatte?
Sorry Offtopic, viel mir aber gestern stark auf.
 
Es gibt optisch bestimmt schlimmeres als die von velominatus gepostete Bettkonstruktion.
Ob es angenehm ist darin zu schlafen, kann ich nicht beurteilen. Ich erinnere mich an eine Nacht auf dem Mount Kenia auf etwas mehr als 4.000 Meter Höhe: da habe ich kein Auge zugekriegt, weil der Puls gefühlt 20 Schläge schneller als üblich schlug. Hatte aber auch aus zeitlichen Gründen auf einen langsamen Aufstieg bzw. Akklimatisation verzichten müssen. Ich vermute mal mit einem Höhenzelt kann man sich langsam an höhere Gefilde gewöhnen.
 
Die Atmungsregulation ist der Phase-I der Akklimatisation zuzuschreiben. Sie geschieht innerhalb 1-3 Tagen nach Wechsel der Höhenlage. Pro Tag kann man ohne Schlafstörungen um die 500-1000 Hm aufsteigen. Bei größeren Höhengewinnen ist eine initiale Schlaflosigkeit vorprogrammiert.

Die für den Ausdauersport wichtigere Phase-II, die mit Blutbildung assoziiert ist, benötigt ca. 2-3 Wochen.
 
Die für den Ausdauersport wichtigere Phase-II, die mit Blutbildung assoziiert ist, benötigt ca. 2-3 Wochen.
Ich denke, das geht deutlich schneller! Höhentrainingslager sind laut wikipedia in der Höhe um 2000m bis 2500.
Bis 4000m - was deutlich höher ist als 2000m, dauert die Anpassung wenige Tage.
Wenn ich mir an einem Tag vom Arzt Blut abnehmen lasse, dauert es maximal 1 Tag, bis die fehlenden Blutkörperchen produziert worden sind.
Umgekehrt geht es genau so schnell:
Um einen Leistungsgewinn durch ein Höhentrainingslager im Rennen zu bekommen, muss man sich frühestens einen Tag vor dem Rennen aus der Höhe einfliegen lassen!
 
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