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Arte Sendung x:enius - Killer im Strassenverkehr

MNOT

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http://www.arte.tv/guide/de/046154-036/x-enius?autoplay=1

Über diese Sendung habe ich mich gerade ziemlich aufgeregt. Der Unter-Titel lautet "Wie Unfallforscher die Straßen sicher machen wollen"

Kurz zum Inhalt: Es wird ein Kernproblem angesprochen. Das ist die hohe Anzahl, an Unfalltoten im deutschen Straßenverkehr. Die Unfallforscher beschäftigen sich hier mit besseren Techniken, wie Autositzen, automatisch bremsenden Autos und automatischer Sekundenschlaferkennung.

Dass die eigentliche Ursache viel mehr ein soziologisches Problem ist, wird zwar ein-zweimal angeschnitten, fällt aber insgesamt unter den Tisch.
Die Werte, das Verhalten und das Verantwortungsgefühl in unserer Gesellschaft und des Einzelnen. Hier sollte der Ansatzpunkt liegen. Dieser Aspekt hätte in einer Sendung mit erwähntem Titel und Kernthema, einen viel höheren Stellenwert bekommen sollen.

Hier hat mich ARTE und insbesondere X:enius auf ganzer Linie entäuscht.

Man könnte den Inhalt der Sendung natürlich noch detalierter schildern und die von mir angesprochene Kritik konkretisieren.

Ich denke diese paar Zeilen und Überbegriffe drücken schon viel aus. Für alles weitere ist in diesem Thread noch viel Platz.
 
http://www.arte.tv/guide/de/046154-036/x-enius?autoplay=1

Über diese Sendung habe ich mich gerade ziemlich aufgeregt. Der Unter-Titel lautet "Wie Unfallforscher die Straßen sicher machen wollen"

Kurz zum Inhalt: Es wird ein Kernproblem angesprochen. Das ist die hohe Anzahl, an Unfalltoten im deutschen Straßenverkehr. Die Unfallforscher beschäftigen sich hier mit besseren Techniken, wie Autositzen, automatisch bremsenden Autos und automatischer Sekundenschlaferkennung.

Dass die eigentliche Ursache viel mehr ein soziologisches Problem ist, wird zwar ein-zweimal angeschnitten, fällt aber insgesamt unter den Tisch.
Die Werte, das Verhalten und das Verantwortungsgefühl in unserer Gesellschaft und des Einzelnen. Hier sollte der Ansatzpunkt liegen. Dieser Aspekt hätte in einer Sendung mit erwähntem Titel und Kernthema, einen viel höheren Stellenwert bekommen sollen.

Hier hat mich ARTE und insbesondere X:enius auf ganzer Linie entäuscht.

Man könnte den Inhalt der Sendung natürlich noch detalierter schildern und die von mir angesprochene Kritik konkretisieren.

Ich denke diese paar Zeilen und Überbegriffe drücken schon viel aus. Für alles weitere ist in diesem Thread noch viel Platz.
Ohne die Sendung gesehen zu haben. Man kann ja einen Teil des Problems angehen, und auch den anderen. Systeme wie automatische Notbremsungen greifen einen Punkt an, der auch in einer vollständig wertoptimalen Gesellschaft immer vorhanden sein wird: Der Mensch ist als Regelsystem einfach langsamer als ein elektronisches System. 0,9s können in der Unfallvermeidung viel ausmachen. Und dass Menschen Fehler machen - das wird sich nicht vermeiden lassen.

Am Verantwortungsgefühl des Einzelnen zu arbeiten, ist sicher lobenswert. Wer sich aber mal mit antiken Texten befasst hat, wird feststellen, dass sich die Menschheit seitdem nicht ernsthaft verändert hat. Nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich. Speziell bei Verkehrsunfällen bin ich aber immer wieder fasziniert, was die Leute da bereit sind zu lügen, dass sich die Balken biegen, um 1000€ zu sparen. Da werden nicht die besten Seiten des Menschen nach außen gekehrt.
 
Ich fand den Bericht ok. Es ging eben um die Technische Seite des ganzen. Was ist technisch Möglich um weniger bis gar keine Unfalltote mehr zu haben? Das es eine mindestens genauso wichtige Psychologische Komponente gibt wurde erwähnt war aber nicht der Inhalt der Sendung. Von daher geht das (für mich) völlig in Ordnung.
 
Technische Lösungen sind keine. Wenn man ein Notbremssystem ins Auto baut, werden die Leute noch riskanter fahren, weil Sie sich auf die Technik verlassen. Ziel muss es sein, sich (und andere) nicht in Situationen zu bringen, in denen eine Notbremse helfen könnte. Dann kann man sich den teuren Technikquatsch sparen.

Wenn man aus dem Auslandsurlaub kommt, fällt es sofort auf, wie aggressiv hier gefahren wird. Da könnte man mal ansetzen. Der Nachteil: Es verdient keiner etwas daran, also wird sich die Regierung nicht darum kümmern.
 
Technische Lösungen sind keine. Wenn man ein Notbremssystem ins Auto baut, werden die Leute noch riskanter fahren, weil Sie sich auf die Technik verlassen.
Das ist eine nicht zutreffende Verallgemeinerung. Ja, es gibt den Risikokompensationseffekt. Nein, der verkehrt nicht immer alles zum Schlechteren.

Straßenverkehr ist dafür ein gutes Beispiel, die Zahl der Verkehrstoten ist viele Jahre stetig angestiegen, bevor sie dann trotz immer noch steigendem Verkehrsaufkommen und steigender Motorleistungen wieder sehr deutlich zurückging.
 
Veränderungen der Verkehrstotenzahlen haben eine ganze Menge Gründe. Viele liegen im psychologischen Bereich (bspw. die Unerfahrenheit der Fahrer in den Neuen Bundesländern Anfang der 90er Jahre). Auch die Gurtpflicht hat etwas gebracht, genauso wie die mit immer mehr passiver Sicherheit ausgestatteten PKW (dafür wiegen die jetzt auch 2-3 mal soviel, wie noch vor 30 Jahren) .

Mein Argument war aber, daß bei entsprechender Fahrweise gar keine komplizierte Sicherheitstechnik notwendig wäre.
 
Geht man da aus soziologischer Perspektive ran, wird man zwangsläufig zu dem Schluss kommen müssen, dass der automobile Individualverkehr kein Zukunftsmodell sein kann, nicht unbedingt aus Sicherheitsgründen - die tödlichen Unfallzahlen sind ja stark rückläufig - sondern auch, weil es unnötig Energie und Zeit verschwendet, einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität hat und die Umwelt belastet. Aber es gibt natürlich eine große Lobby, die sich dieser Erkenntnis aus Eigeninteresse verschließt.
 
Wenn man aus dem Auslandsurlaub kommt, fällt es sofort auf, wie aggressiv hier gefahren wird. Da könnte man mal ansetzen. Der Nachteil: Es verdient keiner etwas daran, also wird sich die Regierung nicht darum kümmern.
Genau das ist der Punkt ! In vielen Ländern ist eine Rechtschutz u. Haftpflichtversicherung sehr viel teurer als bei uns. Also können/wollen sich viele Menschen diese nicht leisten und fahren dementsprechend defensiv.
 
Genau das ist der Punkt ! In vielen Ländern ist eine Rechtschutz u. Haftpflichtversicherung sehr viel teurer als bei uns. Also können/wollen sich viele Menschen diese nicht leisten und fahren dementsprechend defensiv.
Das kann mit ein Grund sein, aber sicher nicht der einzige. Ich war schon in Ländern aufm Rad, wo Auto-Haftpflicht ein Muss ist und der Lebensstandard hoch, und trotzdem wird man als Radfahrer da viel entspannter wahrgenommen. Ich denke, es hat vor allem was mit der fehlenden oder eben vorhandenen Akzeptanz von Radfahrern zu tun.

[Edit: und mit der Ausbreitung / dem Vorhandensein von fahrbahnbegleitenden Radwegen :eek:]
 
Ja , sicherlich ! Allerdings wird in vielen dieser Länder oftmals eine Haftpflichversicherung ganz anders gehandhabt als bei uns - so kommt es bei einem Schadensfall teilweise zu sehr deutlichen Höherstufungen - das wirkt schon Wunder !
 
Ja , sicherlich ! Allerdings wird in vielen dieser Länder oftmals eine Haftpflichversicherung ganz anders gehandhabt als bei uns - so kommt es bei einem Schadensfall teilweise zu sehr deutlichen Höherstufungen - das wirkt schon Wunder !
Und zusätzlich werden Verkehrsverstöße aller Art in vielen anderen europäischen Ländern viel höher bestraft... da wird das Auto dann wahrscheinlich auch nicht so zum Götzen gemacht wie hier in D - wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, wie mein Schwager sich tierisch aufgeregt hat, als er erfahren hat, dass "Rasern" in der Schweiz ihr Auto beschlagnahmt und sogar versteigert werden kann :rolleyes::D.
 
Was ist technisch Möglich um weniger bis gar keine Unfalltote mehr zu haben?

Schwerere Panzer? Der Spaß hört da auf, wo sich Risiko von den Verursachern auf Nichtverursacher verschiebt. Beispiel hellere Scheinwerfer (google “BMW Laser“) : der Käufer düst noch unangepasster durch die Nacht und die geblendeten am Wegesrand dürfen leise fluchend stillhalten bis sie wieder etwas sehen können...
 
Technische Lösungen sind keine. Wenn man ein Notbremssystem ins Auto baut, werden die Leute noch riskanter fahren, weil Sie sich auf die Technik verlassen. Ziel muss es sein, sich (und andere) nicht in Situationen zu bringen, in denen eine Notbremse helfen könnte. Dann kann man sich den teuren Technikquatsch sparen.

Ich gebe dir recht. Aber genauso wenig wie es die ideale Gesellschaftsform, den Weltfrieden und den Weihnachtsmann gibt werden wir nicht erleben das alle Verkehrsteilnehmer sich an die Regeln halten und Rücksicht nehmen. Bis dahin freue ich mich über Innovationen wie einen Scheibenrahmen Airbag, Notbremsassistenten ect und jeden Blitzermarathon :)
 
nö, tödliche unfälle von radfahrern nehmen gerade zu

Das stimmt, hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass der Radverkehr zugenommen hat und schneller geworden ist.Und der Autoverkehr noch aggressiver und rücksichtsloser, als er schon immer war.

Kennt Ihr die neue, großangelegte Kampagne des Bundesverkehrministeriums? Was für ein Armutszeugnis, dass zum Thema Sicherheit des Radfahrens nichts anderes einfällt, als für das Tragen von Helmen zu werben. Schon klar, selbst Schuld die Radfahrer.... und wer will schon die vielen Millionen überzeugter Autofahrer als potenzielle Wähler vergraulen? http://runtervomgas.de/themen/fahrradhelm/von-helmtraeger-zu-helmtraeger/pressemitteilung-mai-2015/

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Wie geistig beschränkt sind eigentlich unsere Politiker? Habe dies Plakat heute ausgedruckt in der Firma (grösserer Fahrradladen mit ca 60% aktiver Radfahrer) aufgehängt und ca 90% meiner Arbeitskollegen haben es für Satire (Verarsche) gehalten.
Weiss jemand wo es so einen Helm gibt (Karnevalskostüm)? Ist sicherlich geil so durch die Gegend zu düsen:)
 
Gute Werbung! Das Böse trägt Helm, röchelt und keucht wie ein Kettenraucher und wenn der Helm abgenommen wird, sieht man die Wirkung auf den Haarwuchs und die Haut. Ist auf jeden Fall glaubwürdiger, als dass Ariel jedes Jahr weisser wäscht. Dafür!
 
Das ist vermutlich dass, von dem Herr Dobrindt meint, dass es Kinder anspricht. Dass erwachsene Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und ohne finanzielle Not Fahrrad fahren, übersteigt mit Sicherheit sein Vorstellungsvermögen.
 
Geht man da aus soziologischer Perspektive ran, wird man zwangsläufig zu dem Schluss kommen müssen, dass der automobile Individualverkehr kein Zukunftsmodell sein kann, nicht unbedingt aus Sicherheitsgründen - die tödlichen Unfallzahlen sind ja stark rückläufig - sondern auch, weil es unnötig Energie und Zeit verschwendet, einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität hat und die Umwelt belastet. Aber es gibt natürlich eine große Lobby, die sich dieser Erkenntnis aus Eigeninteresse verschließt.

Man merkt, daß du in der Großstadt lebst. Hier auf dem Lande ist der PKW immer noch ein Segen. :)
Einen ÖPNV gibt es praktisch nicht. Der nächste Bahnhof, der noch in Betrieb ist, ist 25km weit weg. Die Buslinien wurden teilweise eingestellt, weil sie einfach nur Luft durch die Gegend gefahren haben. Derweil setzt man hier auf Sammeltaxis als ÖPNV. Das sind Mercedes Sprinter mit ca. einem Dutzend Sitzplätzen, die dann nach Bestellung gewisse Touren fahren.
Also hier bei mir steigert das Auto die Lebensqualität eindeutig. :daumen:
 
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