Ich suche schon seit längerem nach einer analogen Spiegelreflex auf Flohmärkten, aber noch ist mir nichts passendes untergekommen. Ich hatte mal eine analoge Pentax für eine Zeit ausgeliehen und gleich festgestellt, dass
die Art an ein Bild heranzugehen eine ganz andere, überlegtere ist. Das gefiel mir. Aus dem Grund auch die Bewerbung.
Wollen wir mal schauen was draus wird
So oder so: Einen schönen Abend an alle!
Ich glaube, daß vollkommen unabhängig von den technischen Möglichkeiten der Alternativen also digital oder analog, hier die Kernaussage bezüglich des Unterschiedes zwischen den beiden Verfahren steckt.
Richtig schön läßt sich die Notwendigkeit, vor der Aufnahme auch wirklich zu überlegen wie die Aufnahme hinterher aussehen soll, zeigen, wenn man mit 120er Filmen, also im Großformat fotografieren will. Selbst wenn man mit Wechselmagazinen, wie zB mit einer oben schon angesprochenen Hasselblad arbeitet, hat man pro Film, je nachdem, ob man 6x6 (oder 6x 9) fotografiert, nur 12 (bzw 9) Aufnahmen pro Film zur Verfügung und selbst wenn es jetzt nicht finanziell wehtut, verliert man bei ständigen Filmwechsel dann vielzuviel Zeit und damit übrigens auch Lebenszeit. Da gibt es als eine Steigerung des Zeitverlustes nur noch eine Möglichkeit, sprich Plattenfotografie, dort liegt eben der Genuß/Reiz in der Planung einer Aufnahme.
Hier mal ein paar Meilensteine in der Kameraentwicklung, bzw die höchstentwickelten Evolutionsstufen halbwegs üblicher analoger Kameras, bevor dann eine andere Entwicklung diese Modelle abgelöst haben.
als erstes eine Leicaflex SL2, als Beispiel der letzten Serie bevor auch bei Leitz die Vollelektronik kam.
als nächstes eine 801s praktisch eine der letzten Evolutionsstufen der analogen Nikon. Im Gegensatz zur Leicaflex und zu anderen Herstellern) passen bei Nikon (bis auf die allerersten Objektive aus den ca 70er) die Objektive immer noch auf die aktuellen hochwertigen Kamerabodys, (teilweise zwar mit mit dann manuell notwendigen Einstellungen), können aber noch verwendet werden. Die Objektive die zur 801s entwickelt wurden, lassen sich ohne Leistungseinbußen an den höherklassigen Bodys auch heute noch einsetzen. Ein Grund weshalb die Leicaflex, die gerade wegen der vorhandenen Spitzenobjektive zu analogen Zeiten noch lange genutzt wurde, nach Umstieg in digitale Zeitalter, dann aufs Altenteil kam.
als Abschluß die letzte Entwicklungsstufe der analogen Rolleiflex hier noch mal eine 6008 er. Unabhängig vom Preis, den man für eine digitale Rückwand bezahlen müßte, erfolgt keine Erweiterung, da moderne digitale Spiegelreflexkameras für einen Bruchteil dann bei zusätzlich einfacheren Handlings mehr Leistung bieten.
Abschließend möchte ich mich jetzt nach reiflicher Überlegung dennoch bewerben und zwar deshalb, weil ich diese Kamera noch dazu in schwarz einfach richtig schön finde.
Eine funktionelle Nutzung wäre bei mir nicht geplant, weil die Technik einfach überholt ist und ich auch noch andere Kameras habe. Eine bei mir geplante Nutzung beschränkt sich auf die Freude so etwas zusammen mit weiteren Kameras immer wieder mal anzuschauen und evtl, auch mal einen Film durchzukurbeln, um unter Beweis zustellen, daß sie noch geht. Das ist für mich die artgerechte Nutzung und um den Vergleich zu Fahrrädern zu bringen:
Einen Vorkriegsrenner setzt man letztendlich auch nicht mehr im Alltag ein, sondern nutzt ihn doch ausschließlich mit Freude bei passenden Gelegenheiten oder auch mal nur um damit Sontagnachmittag vor der Tür rumzustehen.