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Ab wann gab es die ersten Alurahmen?

verstehe ich nicht was du meinst
wenn ich mir so die mtb preise anschaue die da aufgerufen werden oder die wiki seite lese ...

Hmm, MTB interessiert mich nicht. Insofern kann ich das, was dort passiert nicht einschätzen. :p:cool:

Wikipedia und das Internet ist weder ein Wissens- noch ein Bibliotheken- oder ordentlicher Quellenersatz und somit auch die Recherche über Wikipedia nur ein Unding der Neuzeit aber garantiert kein Ersatz für eine ordentliche Studie mit ausreichender Quellenstudie. Es ist für mich sogar eher das Grundübel des postfaktischen Zeitalters. ;):bier:

Du hast aber sicherlich teilweise recht: Es fällt insbesondere weil die neuere moderne Geschichte in keiner echten wissenschaftlichen Disziplin abgebildet st und somit Quellen schwer beschaffbar sind, generell schwer die Bedeutung von Rahmenbauern der 20er bis 40er Jahre und deren konstruktiver sowie fertigungstechnischer Ansätze ausreichend zu würdigen oder zu bewerten. Gleiches gilt dann in der Folge auch für die Ideen und fertigungstechnsichen Ansätze von Hr. Gary Klein.

Auch wäre das, wie ein anderer und mehrheitlich rein technischer Hinweis auf Fügeverfahren und technische Möglichkeiten hier im Faden bereits andeutet, für eine Historiker schwer abschätzbar, welche sonstigen technischen Abhängigkeiten damals wie heute zu welchem Verfahren und welcher Nutzung führten, um darüber zu bewerten, wer denn nun der echte Pionier oder nur der nach dem Pionier die Idee Vervollständigende gewesen sein könnte.

Ich denke, daß wir diese Diskussion auch nicht bis zum Exzess betreiben müßten und uns dennoch ncihts verbauen oder vertun, wenn wir einfach nur festhalten, daß Gary Klein am MIT in den Siebzigern verschiedene andere Ansätze und Ideen zum Aluminiumrahmen aufgestellt, verprobt und umgesetzt hat. Nach 1975 war er auf jeden Fall erstmal einer der treibenden Kräfte für eine breitere Marktakzeptanz von Alurahmen.

Der Vorteil ist, daß man sich diese elendige und nie zielführende Debatte über besser, weiter, schneller, länger ganz einfach ersparen kann, die Verdienste einer Einzelperson oder einer Firma dennoch würdigen und trotzdem in den korrekten Kontext der Zeit stellen kann.:bier:
 
Hmm, MTB interessiert mich nicht. Insofern kann ich das, was dort passiert nicht einschätzen.

Das ist aber schade, weil es die Bergfahrräder waren, die die Technik im Bereich Fahrrad richtig nach vorne gebracht haben. Und sicher auch für die Weiterentwicklung der Material- und Fertigungstechnik in der Bandbreite von Alltags- oder Billokram bis ausgereiztem Leichtbau.
 
Hmm, MTB interessiert mich nicht. Insofern kann ich das, was dort passiert nicht einschätzen. :p:cool:

Wikipedia und das Internet ist weder ein Wissens- noch ein Bibliotheken- oder ordentlicher Quellenersatz und somit auch die Recherche über Wikipedia nur ein Unding der Neuzeit aber garantiert kein Ersatz für eine ordentliche Studie mit ausreichender Quellenstudie. Es ist für mich sogar eher das Grundübel des postfaktischen Zeitalters. ;):bier:

Du hast aber sicherlich teilweise recht: Es fällt insbesondere weil die neuere moderne Geschichte in keiner echten wissenschaftlichen Disziplin abgebildet st und somit Quellen schwer beschaffbar sind, generell schwer die Bedeutung von Rahmenbauern der 20er bis 40er Jahre und deren konstruktiver sowie fertigungstechnischer Ansätze ausreichend zu würdigen oder zu bewerten. Gleiches gilt dann in der Folge auch für die Ideen und fertigungstechnsichen Ansätze von Hr. Gary Klein.

Auch wäre das, wie ein anderer und mehrheitlich rein technischer Hinweis auf Fügeverfahren und technische Möglichkeiten hier im Faden bereits andeutet, für eine Historiker schwer abschätzbar, welche sonstigen technischen Abhängigkeiten damals wie heute zu welchem Verfahren und welcher Nutzung führten, um darüber zu bewerten, wer denn nun der echte Pionier oder nur der nach dem Pionier die Idee Vervollständigende gewesen sein könnte.

Ich denke, daß wir diese Diskussion auch nicht bis zum Exzess betreiben müßten und uns dennoch ncihts verbauen oder vertun, wenn wir einfach nur festhalten, daß Gary Klein am MIT in den Siebzigern verschiedene andere Ansätze und Ideen zum Aluminiumrahmen aufgestellt, verprobt und umgesetzt hat. Nach 1975 war er auf jeden Fall erstmal einer der treibenden Kräfte für eine breitere Marktakzeptanz von Alurahmen.

Der Vorteil ist, daß man sich diese elendige und nie zielführende Debatte über besser, weiter, schneller, länger ganz einfach ersparen kann, die Verdienste einer Einzelperson oder einer Firma dennoch würdigen und trotzdem in den korrekten Kontext der Zeit stellen kann.:bier:

für erste schnelle recherchen ist das internet mit all seinen quellen eine wunderbare informationsplattform sofern man sich die
mühe macht mehrere quellen zu benutzen und in zusammenhang zu bringen

es geht hier keineswegs um ne debatte, geschweige denn um die über schneller weiter höher, erster - sondern lediglich zusammenhänge
zu erfassen um technische entwicklungen und deren hintergründe zu entschlüsseln und um schubladenweisheiten zu hinterfragen oder sich
verselbstständigende mund zu mund propaganda
wie zb das die alten alurahmen nicht zu fahren sind, brechen, windelweich sind... und ähnliches

nein eine doctorarbeit soll es nicht werden - aber ich will mich auch nicht weiter auf gerüchte, hörensagen und sonstiges
einlassen

in diesem zusammenhang das ergebnis einer schnellen internetrecherche:
duralumin Knetlegierung produktion seit 1909
der begriff duralumin wird, wurde auch umgangsprachlich allgemein für Alulegierungen verwendet
aluminiumlegierung 6061 - wie sie in den 70, 80er jahren bei rahmen, klein und co, verwendung fand gibt es seit 1935 -
ein interessanter zeitlicher zusammenhang das direkt danach barra seine ersten rahmen baute und die
aluminiumindustrie ihre vertriebs - und marketingunternehmungen starteten die fahrradindustrie vom alu zu überzeugen
und diese auch fruchteten

nur ob auch diese legierung verwendung fand? wie sich die materialkosten bei den verschiedenen legierungen unterschieden?
der alupreis lag damals im verhältnis zu den 80er jahren um das 4 - 5 fache höher
 
Da blieb aber ein entscheidender Geschichtsabschnitt bei der Entwicklung von Aluminium Fahrradrahmen unerwähnt (und das bei einer MIT Publikation:confused:).
Die Publikationen von Herrn Professor Lessing sind häufig sehr "flott" geschrieben ... :cool: Er befasst sich zwar schon lange mit Fahrradthemen, geht dabei aber selten in die Tiefe - vielfach kompiliert er Dinge nur, und das hat früher (ab etwa 1980) immer problemlos funktioniert, weil es da im deutschsprachigen Raum schlicht und einfach noch überhaupt keine seriöse Fahrradgeschichtsforschung und -schreibung gab; heute sieht das natürlich schon etwas anders aus.
Mir fehlt in der Hadland/Lessing-Veröffentlichung z. B. auch das Hercules 2000 mit Aluminium-Gußrahmen, das 1950 von Hermann Klaue vorgestellt und ab 1957 von Hercules immerhin in gewissen Stückzahlen hergestellt und verkauft wurde - natürlich waren Gußrahmen letztlich eine Entwicklungs-Sackgasse, aber andererseits hatten diese Rahmen im Gegensatz zu den Aluminium-Rohrrahmen keine auffällige Bruchneigung, und es ließen sich daher langlebige und alltagstaugliche Fahrräder daraus herstellen. Damit gehört das Hercules 2000 sicherlich zu den wenigen (relativ) frühen Aluminium-Fahrrädern, das die immanenten Verheißungen, die mit der Verwendung von Aluminium einhergingen, tatsächlich realisiert hat.
 
für erste schnelle recherchen ist das internet mit all seinen quellen eine wunderbare informationsplattform sofern man sich die
mühe macht mehrere quellen zu benutzen und in zusammenhang zu bringen

es geht hier keineswegs um ne debatte, geschweige denn um die über schneller weiter höher, erster - sondern lediglich zusammenhänge
zu erfassen um technische entwicklungen und deren hintergründe zu entschlüsseln und um schubladenweisheiten zu hinterfragen oder sich
verselbstständigende mund zu mund propaganda
Bis hierhin gehe ich mit obwohl Debatten hier wie immer unumgänglich sein werden:p.

Das folgende klingt aber schon sehr danach als wolltest Du vor allem beweisen, dass die von Dir sammeltechnisch favorisierten Alupretiosen aus Anfang und Mitte des 20sten Jahrhunderts besser sind als ihr Ruf:

wie zb das die alten alurahmen nicht zu fahren sind, brechen, windelweich sind... und ähnliches

nein eine doctorarbeit soll es nicht werden - aber ich will mich auch nicht weiter auf gerüchte, hörensagen und sonstiges
einlassen

in diesem zusammenhang das ergebnis einer schnellen internetrecherche:
duralumin Knetlegierung produktion seit 1909
der begriff duralumin wird, wurde auch umgangsprachlich allgemein für Alulegierungen verwendet
aluminiumlegierung 6061 - wie sie in den 70, 80er jahren bei rahmen, klein und co, verwendung fand gibt es seit 1935 -
ein interessanter zeitlicher zusammenhang das direkt danach barra seine ersten rahmen baute und die
aluminiumindustrie ihre vertriebs - und marketingunternehmungen starteten die fahrradindustrie vom alu zu überzeugen
und diese auch fruchteten

nur ob auch diese legierung verwendung fand? wie sich die materialkosten bei den verschiedenen legierungen unterschieden?
der alupreis lag damals im verhältnis zu den 80er jahren um das 4 - 5 fache höher

Grundsätzlich finde ich es aber korrekt, dass Du nach der Entwicklung des Werkstoffs Aluminium im Zusammenhang mit dessen Verarbeitungsmöglichkeiten fragst. Ich fürchte nur, dass wir uns da auf einem weiten Feld bewegen und dass es hier sicher zielführender
wäre einen Experten zu Rate zu ziehen. Ohne den Anspruch erheben zu wollen einer zu sein glaube ich z.B., dass sowohl das "Kaltauslagern" wie auch das "Wärmeauslagern" zur Fesigkeitssteigerung bei Alulegierungen (Wilm 1906) lange vor Gary Kleins Zeit angewandt wurde.
Insofern liegt @einbeiner hier vielleicht nicht ganz richtig:

Ich glaube auf das "Tempern" ist man erst recht spät gekommen (und das könnte hauptsächlich Kleins Verdienst gewesen sein).
Wer kennt sich denn mit Schweissverfahren aus? Alu schweisst man WIG heutzutage?! Wie schweisste man den Alu in den 40ern?

Vermutlich kommen wir bei der Betrachtung von Innovationen im Aluminium Rahmenbau auch eher weiter, wenn wir uns mit spezifischen Verarbeitungen bestimmter Legierungen im Rahmenbau befassen. Natürlich haben große technische Innovationen auch Auswirkungen auf solche Anwendungsnischen wie Fahrradrahmenherstellung (vgl. @crashtest oben) aber wahrscheinlich kommt es dabei vor allem auf unternehmerische und verarbeitungstechnische Details an.
 
Bis hierhin gehe ich mit obwohl Debatten hier wie immer unumgänglich sein werden:p.

Das folgende klingt aber schon sehr danach als wolltest Du vor allem beweisen, dass die von Dir sammeltechnisch favorisierten Alupretiosen aus Anfang und Mitte des 20sten Jahrhunderts besser sind als ihr Ruf:



Grundsätzlich finde ich es aber korrekt, dass Du nach der Entwicklung des Werkstoffs Aluminium im Zusammenhang mit dessen Verarbeitungsmöglichkeiten fragst. Ich fürchte nur, dass wir uns da auf einem weiten Feld bewegen und dass es hier sicher zielführender
wäre einen Experten zu Rate zu ziehen. Ohne den Anspruch erheben zu wollen einer zu sein glaube ich z.B., dass sowohl das "Kaltauslagern" wie auch das "Wärmeauslagern" zur Fesigkeitssteigerung bei Alulegierungen (Wilm 1906) lange vor Gary Kleins Zeit angewandt wurde.
Insofern liegt @einbeiner hier vielleicht nicht ganz richtig:



Vermutlich kommen wir bei der Betrachtung von Innovationen im Aluminium Rahmenbau auch eher weiter, wenn wir uns mit spezifischen Verarbeitungen bestimmter Legierungen im Rahmenbau befassen. Natürlich haben große technische Innovationen auch Auswirkungen auf solche Anwendungsnischen wie Fahrradrahmenherstellung (vgl. @crashtest oben) aber wahrscheinlich kommt es dabei vor allem auf unternehmerische und verarbeitungstechnische Details an.

ich muss dir da leider bei einigem massiv wiedersprechen

ich will gar nichts beweisen, ich hinterfrage lediglich
ich habe festgestellt das es bereits seit 1935 6061 aluminium gab - habe aber gleichzeitig ein grosses fragezeichen dahinter gestzt ob es denn überhaupt verwendung im fahrradbereich fand
ich favorisiere gar keinen speziellen fahrräder, ich babe unter meinen ca 35 rädern lediglich 1 kettler strato und seit letzter
woche so ne alte alu gurke mit bereits mehrfach repariertem rahmen dessen reperaturen eher die bisherigen meinungen
unterstützt
ich versuche hier so vorsichtig wie es mir möglich ist zu formulieren - alle möglichkeiten offen zu halten
und dann werden mir irgendwelche interessen unterstellt - das nervt

das einzige was ich hier versuche ist ein wenig informationen und hintergründe zu recherchieren zu einem thema
das mir bislang unbekannt war und bei dem ich das gefühl habe das das nicht nur mir so geht
 
ich muss dir da leider bei einigem massiv wiedersprechen

ich will gar nichts beweisen, ich hinterfrage lediglich
ich habe festgestellt das es bereits seit 1935 6061 aluminium gab - habe aber gleichzeitig ein grosses fragezeichen dahinter gestzt ob es denn überhaupt verwendung im fahrradbereich fand
ich favorisiere gar keinen speziellen fahrräder, ich babe unter meinen ca 35 rädern lediglich 1 kettler strato und seit letzter
woche so ne alte alu gurke mit bereits mehrfach repariertem rahmen dessen reperaturen eher die bisherigen meinungen
unterstützt
ich versuche hier so vorsichtig wie es mir möglich ist zu formulieren - alle möglichkeiten offen zu halten
und dann werden mir irgendwelche interessen unterstellt - das nervt
'tschuldigung für meine Unterstellung. Ich habe da einfach von mir auf andere geschlossen. Von mir selbst kenne ich jedenfalls die Tendenz die technischen Schwächen einiger meiner geliebten Räder zu relativieren und eher nach Gründen zu suchen, die deren Qualität bestätigt als sie in Frage zu stellen:oops:.
 
'tschuldigung für meine Unterstellung. Ich habe da einfach von mir auf andere geschlossen. Von mir selbst kenne ich jedenfalls die Tendenz die technischen Schwächen einiger meiner geliebten Räder zu relativieren und eher nach Gründen zu suchen, die deren Qualität bestätigt als sie in Frage zu stellen:oops:.

Wusste gar nicht dass du ein Bianchi hast. :idee:

:D
 
danke entschuldige ich gerne - und hut ab - bin ich hier gar nicht gewohnt
ich bin offen für alle wendungen, ergebnisse - sofern ein wenig licht ins dunkel kommt
 
Da blieb aber ein entscheidender Geschichtsabschnitt bei der Entwicklung von Aluminium-Fahrradrahmen unerwähnt ... Erste Präsentation eines Klein-Aluminiumrahmens auf der Fahrradschau in New York 1975.
Kann man alles ausführlich hier nachlesen.
Danke für den Hinweis. Vor allem räumt der Artikel mit dem Mythos auf, dass Alu eine tickende Zeitbombe ist. Das Ganze mündet dann in dem Hinweis, wie wichtig die Fertigungsqualität sei: "I would much rather ride a medium quality steel frame than a poorly designed and manufactured aluminum frame." Denn nur wenn in der Herstellung erst gar keine Ansatzpunkte für Risse und Brüche entstehen ("crack initiation"), dann lebt der Rahmen ewig (theoretisch jedenfalls). Deswegen gibt es auch diese wunderbaren alten Aluräder, die noch immer rollen: die schlampig gebauten sind längst schon hin, die guten aber leben weiter.
Und, um in die Kettler-Welt zurückzukehren: Wenn Klein im Februar 1975 seine ersten Aluräder in NYC präsentiert hat, dann hinkt Kettler mit seiner Großserie ab 1977 ja zeitlich gar nicht so sehr hinterher, zwar auf einem anderen Niveau, aber doch durchaus noch im Pionierbereich, was das Schweißen angeht. Und auch von den Kettler-Rädern habe ja einige sauber verschweißte überlebt.

Kettler Anzeige.jpg


Auf radforum.de schreibt der User "rahmenbauer" nicht ganz uninteressant, dass es sich beim Kettlerschen Rahmenmaterial mitnichten um weiche Pampe für irgendwelche Gartenliegen gehandelt hat, sondern um die Legierung 5087:

"Kettler verwendete meines Wissens 5087 (AlMg4,5MnZr), eine naturharte Legierung, korrosionsbeständig, gut schweißbar, aber geringe Bruchdehnung, daher mußte eine große Wandstärke genommen werden. Gegen die Legierung ist nichts einzuwenden, wenn es nicht auf das Gewicht ankommt. Rahmenbrüche finden dabei an den Übergängen von wenig zu viel Material statt. Wie z.B. Kettenstreben, Ständerplatte.
Diese Legierung muss entweder lange gelagert werden nach dem Schweißen oder unter bestimmten Bedingungen in den Ofen (Lösungsglühen, Rückvergüten), um den Orginalzustand des Materials wenigstens annähernd zu erreichen. Da das aber ein langwieriger und energieaufwendiger Prozess ist, machen das nur die wirklich guten Hersteller. Beim Schweißen entsteht eine Grobkornbildung des Materials durch die Hitze, welche das Material brüchig macht."

5087 kann nicht stimmen, denn diese Legierung wird primär als "welding filler wire" eingesetzt, also als Schweissdraht. Siehe hier: http://www.migweld.de/produkte/aluminium-schweissdraht/mig-weld-ml-5087-almg45mnzr/
Damit tippe ich wieder auf Dural, denn das gibt es schon seit Anfang des 20ten Jahrhunderts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diesen Satz von @ukreisel würde ich vorbehaltlos unterschreiben allerdings nur unter der Vorraussetzung, dass die Legierung überhaupt schweißbar ist bzw. dauerfester Klebstoff zur Verfügung steht:

"Denn nur wenn in der Herstellung erst gar keine Ansatzpunkte für Risse und Brüche entstehen ("crack initiation"), dann lebt der Rahmen ewig (theoretisch jedenfalls). Deswegen gibt es auch diese wunderbaren alten Aluräder, die noch immer rollen: die schlampig gebauten sind längst schon hin, die guten aber leben weiter.!"

Es gibt aber wie gesagt wesentlich schönere Räder als die von Klein und Kettler, ein paar haben wir ja weiter oben schon gezeigt bekommen.
Hier sind noch zwei schlanke Alurahmen aus den 70ern, die es mir besonders angetan haben:
Ein Wolhauser Randonneur von Raymond Clerc (verschliffene Schweißnähte):
Raymond Clerc.jpg

und noch ein Wolhauser Rennrad von Mario Miosotti (geklebt mit Alumuffen):
Mario Miosotti.jpg

...dagegen wirkt so ein Vitus/ Alan etc. geradezu grobschlächtig....
Details Miosotti.png Miosotti_01.jpg Miosotti_02.jpg Miosotti_03.jpg
 
Die Franzosen sind Pioniere in der Aluminiumverarbeitung (allein schon wegen des Bauxits, welches ja seinen Namen von Les Beaux-de-Provence hat).
Es gab noch andere Gründe: die modernen Duraluminiumlegierungen sind erheblich fester als Rein-Alu, das eigentlich kein wirklich geeignetes Material darstellt.
Mir ist gerade aufgegangen, dass Dural (Duraluminium) ja nun auch schon wieder ca. 110 Jahre alt ist. Selbst AlLiCu-Legierungen gibt es schon seit 1922.
Auch wenn Wikipedia nicht immer exakten wissenschaftlichen Kriterien standhält, so scheint mir dies durchaus zu stimmen:

"Das neue Material wurde ab 1909 von den Dürener Metallwerken hergestellt und der Name Duralumin nebst einigen ähnlichen (DURAL) als eingetragene Warenzeichen geschützt.Wilms [Alfred Wilm] Legierung aus Aluminium, 3,5 bis 5,5 Prozent Kupfer, 0,5 bis 0,8 Prozent Magnesium und 0,6 Prozent Mangan sowie bis zu 1 Prozent Silizium und 1,2 Prozent Eisen wurde auch zum Patent angemeldet. Der Name wurde abgeleitet vom lateinischen durus für „hart“ (oder besser: „ausdauernd“ im Sinne von beständig, widerstandsfähig), wobei in der Literatur gelegentlich auch ein Zusammenhang zum Arbeitsort Düren beschrieben wird, sowie vom Hauptbestandteil der Legierung Aluminium."

Siehe auch Artikel unten.

Duralumin.png
 
Es gibt aber wie gesagt wesentlich schönere Räder als die von Klein und Kettler. Hier sind noch zwei schlanke Alurahmen aus den 70ern.
In der Tat, das sind tolle Räder, eins noch dazu durch die Illustrationen von Daniel Rebour geadelt. Danke für die Bilder.
Das Rahmenmaterial war, natürlich!, Dural, das, wie oben dargestellt, seit 1909 zu haben war und in den 1970ern noch immer für tolle Räder sorgte.
 
Gehört diese Legierung [6061] auch unter Duralumin?
Meines Wissens nicht, denn Dural gehört zur 2000er-Serie, nicht zur 6000er. Nach US-Nomenklatur trägt Duralumin die Nummer 2017-T4.
(Das 2017 ist natürlich keine Jahreszahl ;-).

6061-T6 und 2017-T4 sind sich offensichtlich so ähnlich, dass beide im Flugzeugbau (Leicht-, Kleinflugzeuge) eingesetzt werden:
"6061-T6 and alclad [mit Rein-Alu beschichtetes] 2024-T3 are the primary choices [for airframes for light aircraft]".
Quelle: http://www.totalmateria.com/Article95.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines Wissens nicht, denn Dural gehört zur 2000er-Serie, nicht zur 6000er. Nach US-Nomenklatur trägt Duralumin die Nummer 2017-T4.
(Das 2017 ist natürlich keine Jahreszahl ;-).

6061-T6 und 2017-T4 sind sich offensichtlich so ähnlich, dass beide im Flugzeugbau (Leicht-, Kleinflugzeuge) eingesetzt werden:
"6061-T6 and alclad [mit Rein-Alu beschichtetes] 2024-T3 are the primary choices [for airframes for light aircraft]".
Quelle: http://www.totalmateria.com/Article95.htm
Die Bezeichnungen der Legierungen richten sich nach deren Zusammensetzung und die wird je nach gewünschten Eigenschaften im Rahmenbau eingesetzt.
Ich habe mal ein paar relevante EU Normen rausgesucht:
Legierungen Aluminium.png


Dabei spielen wie oben schon erwähnt viele Faktoren eine Rolle. Die Herstellung eines qualitativ hochwertigen Alu Rahmen erfordert unbedingt auch die Auswahl der am besten geeigneten Legierung (je nach angestrebten Rahmeneigenschaften und Verarbeitungsstrategien).
Das hat z.B. G. Klein offensichtlich sehr gut gemacht (s. Artikel oben).
Alan Rahmen mit gerissenen Muffen habe ich auf der anderen Seite schon sehr häufig gesehen um mal ein negatives Beispiel zu nennen.
Kurz es geht wohl nicht in erster Linie um die tollste Alu Legierung sondern um deren sinnvolle und gekonnte Verwendung.
 
...die auch auf immer wieder erweiterten Kenntnissen beruhen.
Aber auch auf eine Rückbesinnung auf bereits bekannte Verwendungen.
Es fällt mir in diesem Zusammenhang immer wieder positiv auf, dass einige Hersteller weiterhin konsequent hochwertige Aluminium Rahmen weiterentwickeln. Der gezeigte mag mit seinen unförmigen Rohren den allgegenwärtigen Kohlebombern ähneln hat aber immerhin ein klassisch waagrechtes OR und sieht nicht aus wie ein überzüchteter Schäferhund.
Boooo:D:
CAAD12.png

(Die @Bianchi-Hilde hat als Ex Profi :cool: heute z.B. gesagt, dass man mit den Cannondales ab CAAD10 nicht nur den Giro gewinnen sondern jetzt sogar um die Kurve fahren kann!)
 
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