• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Radcore - Der Wiener Kreisel

! :)
Hoffentlich schreibt er nur nix ironisches gegen das Business-Networking, die Fashionshow und den verbetriebswirtschaftlichten Individualismus der Rennrad-Hashtagwelt. Sonst könnten sich manche gekränkt fühlen.
Fühl ich mich jetzt gekränkt? Hm. Bin ich hier kritisiert, gelobt, veralbert oder was worden? Wurden andere ...? Bist Du deppat, das geht echt über meinen Horizont!
Bitte nur nicht versuchen dass mir das wer erklärt! Bleib ich eben ein einfacher Radfahrer, damit kann ich leben. :)
 

Anzeige

Re: Radcore - Der Wiener Kreisel
Fühl ich mich jetzt gekränkt? Hm. Bin ich hier kritisiert, gelobt, veralbert oder was worden? Wurden andere ...? Bist Du deppat, das geht echt über meinen Horizont!
Bitte nur nicht versuchen dass mir das wer erklärt! Bleib ich eben ein einfacher Radfahrer, damit kann ich leben. :)

Der einfache Radler keift zwar bei Gelegenheit ironisch gegen die hashtaggebrandete Markenwelt der digitalen Selbstinszenierer, wird aber, wie ein kläffendes, kleines Schoßhündchen, still ignoriert, im Bewusstsein, dass die Geschichte immer dem Fortschritt Recht gibt und dass alles Nichtgetweetete eigentlich nie stattgefunden hat.

So ist also, zum Glück, niemand gekränkt.
 
Als altes MAMIL-Fossil hält man Kränkung aus, egal welcher Gesichtsausdruck einem beim Drücken ins Gesicht geschrieben ist. Gar die wenigsten haben das genetisch bedingte Glücksgesicht, das sogar bei größter Anstrengung einen lächelnden Anblick bietet (vergl. Ritchie Porte)
 
danke, dass ihr für das anfeuern am letzten Hügel die gemütliche runde verlassen habt! war leider davor aufgrund massiver Nervosität und nach aufgrund Nahtodartiger Zustände zu keinen längeren Gesprächen fähig.
gratulation an die 4er teams und natürlich an die Solisten pinarella!
 
Nageh, etwa das fast schon religiöse Klammern an Marken wie Rapha, strenge Diskussionen über Sockenlängen und Muster und völlig Ironiefreie, ja fast verbissen ernste Meinungen über Ventilschrauben auf die Schaufel nehmen? Nasowasaberauch, wiekannmannur! :)
Hoffentlich schreibt er nur nix ironisches gegen das Business-Networking, die Fashionshow und den verbetriebswirtschaftlichten Individualismus der Rennrad-Hashtagwelt. Sonst könnten sich manche gekränkt fühlen.
Der Herr Flieher liest hier jedenfalls gelegentlich mit ;-)
 
Der Kollege Lengyel hätte auch in der Elitewertung die Podestplätze zersprengt :)
4694814de160012a99c65a7b1c596500.jpg
9986608083bc5b3a04f2bc9bf972379e.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
King of The Lake / Mannschaftszeitfahren Mixed Team / Radcore Old Stars Mixed

Mannschaftszeitfahren. Als hätten wir nicht schon alles probiert. Nein, Mannschaftszeitfahren muss also gespielt werden. Nach 2 monatiger Rekonvaleszenz höre ich erstmals von den Plänen von Shimagnolo , Alfonsian Strada und Geraldo mich zum Mannschaftszeitfahren zu verpflichten. Ich kenne die Entschlossenheit Shimagnolos wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat und packe in Eile die Koffer. Mit meiner besseren Hälfte ergreifen wir die Flucht nach Kroatien. Doch wir wissen es schon längst: Radcore ist wie die Mafia: egal wo du dich versteckst, sie kriegen dich. In Zadar die erste SMS mit einer nun offiziellen Einladung zum Mannschaftszeitfahren beim „King of the Lake“. Ich versuche meinen Trainingsrückstand darzulegen. In Split zeigt sich Shimagnolo beharrlich. Mein Trainingszustand werde hier nicht diskutiert, man erwarte sich eine klare Antwort. Der lange Arm von Radcore scheint gnadenlos. Ich flüchte auf die Insel Korcula. Dort wird nachgesetzt. Ein Anruf. Es ist der Padre persönlich:
"War die Familie nicht immer für dich da wenn es nötig war?"
"Ja"
"Bist du beim King of the lake dabei?"
"Ja"

Trotzig trete ich die Heimfahrt an. Sollen Sie sich halt mit mir lächerlich machen beim Spassbewerb. Als insider weiß ich Bescheid. King of the Lake ist so ein Fun-Bewerb beim Hirschstettner Badeteich, bei dem mehr gesoffen als gefahren wird. Die Recherche in Wien legt dann alles offen. Offenbar habe ich den „King of the Lake“ mit dem „Duke of the Lake" verwechselt. Statt dem Hirschstettner Badeteich ist es also der Attersee und dabei sind die Stars der Szene, wie ein gewisser Lengyech.

Wenig später stehen wir am Start. Ich bete zumindest nicht bereits auf der Startrampe abzureissen.

Flashback. Viele Jahre früher. Ich stehe auf der Startrampe, bereit für den Prolog auf die Lammersdorfer Alm. Fit. Hochtrainiert. Bereit. 4,3,2,1,Go. Ich schieße hinaus. Wiegetritt. Power. Das entgeht auch dem Moderator nicht. Stefan S startet hinter mir und wird vom Moderator gefragt ob er mir eine Sieg zutrauen würde. Stefan S antwortet kurz aber unmissverständlich ins Mikrofon. Über mannsgroße Boxen wird mir die gnadenlose Wahrheit nachgeschleudert. „Nein!“. Der Moderator hakt nach, möchte noch eine Chance bieten die Ehre des gerade gestarteten Teamkollegen zu retten: „Warum?“. Stefan S antwortet gnadenlos. „Weil ich ihn kenne.“

Wieder zurück am Attersee. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht kennt Geraldo mich genauso gut wie Stefan S, und schlägt gemütliches Rollertempo an. Mitnichten. Tempo. Und zwar ordentlich. Dass Shimagnolo oder Alfonsine Strada dem nicht gewachsen sind brauche ich nicht zu hoffen. Die beiden waren als gutgöltes Team heuer bei allen Extrembewerben dabei die es in Österreich gibt. Und zwar schnell. Sehr schnell. Das versucht mir Shimagnolo auch eindringlich zu beweisen, als er als nächstes Führungsarbeit übernimmt. Und es glingt ihm. Ich habe Angst, dass ich... Und da passiert es auch schon. Ich bin vorne. Ich muss nun selbst im Wind treten. Ich beisse die Zähne zusammen und haue in die Pedale. Nachdem ich weitergebe benötige ich geraume Zeit um mich im Windschatten wieder zu erholen. Um mir meine letzte Würde zu nehmen bleiben Shimagnolo und Geraldo jeweils länger vorne als ich es kann. Doch es bleibt nicht beim flachen dahinziehen. Da gibt es auch noch diese kurzen Steigungen die gedrückt werden wollen. Ich pumpe mir die Seele aus dem Leib. Meine Teamkollegen schenken mir schmerzverzerrte Gesichter. Müssen die sich vielleicht auch anstrengen? Leichte Hoffnung keimt auf. Vielleicht bleibe ich ja bis zur Halbzeit drann? Bei ebendieser ein längerer Bergaufschwung. Ich drohe endgültig zu explodieren. Shimagnolo sieht mich an, erkennt mich nicht sofort, kann aber trotz Sauerstoffschuld dann doch noch klare Worte finden: „ich denke wir sind zu schnell, das überleben wir nicht“. Meine Rettung. Ich bleibe drann. Wenn ich vorne bin zeige ich meinen Komiltonen dass ich zum sterben noch nicht bereit bin. Und wenn meine Kollegen vorne sind zeigen sie mir, dass sie diesen Sommer nicht nur faul herumgelegen sind. Eindrücklich. Sogar das Frühstück können wir alle noch dort behalten wo wir es frühmorgens hinbefördert haben. Irgendwie halt. Es gibt eben auch physiologische Wunder. Alfonsine kennt keine Gnade. Sie zeigt absolut keine Bereitschaft uns zu gemächlicherer Fahrweise zu mahnen. Mehr noch: je näher wir dem Ziel kommen, umso öfter feuert Sie uns an durchzuhalten. Ihre Stimme ist sicher und entschlossen. Gnade dem der sie zum Feind hat. Aber die Freundschaft tut gerade auch ganz schön weh. Inzwischen türmt sich jeder Schupfer wie das Karakorum Massiv vor uns auf. Trotzdem schaffen wir es irgendwie Richtung Ziel. Kurz vorher hat uns jedoch die Strassenmeisterei den Mount Everest in den Weg gelegt. Wir werfen uns in die Steilwand, wir krallen uns an die Flanke. Vor mir erscheint ein weisser Tunnel. An dessen Ende steht ein Engel und verkündet Paragraph sieben der Wettbewerbsordnung: der letzte Mann eines mixed Teams wird nicht gewertet. Ein Zuschauer ruft mir zu: „nur noch 300 Meter ins Ziel“. Mir ist es jetzt egal. Ich lasse reissen. Geraldo darf seine letzte Führungsarbeit verlängern, und kündigt innerlich die Freundschaft zu mir auf.

Im Ziel dann zuerst mal sinnloses Wortgestammel. Nochmals das Frühstück runterdrücken. Wir sehen uns an. OK, wir sind doch noch Freunde. Eigentlich sogar gute. Sehr gute. Und vielleicht hat es ja sogar auch Spass gemacht. Am Ende reicht es für den 4. Platz in der mixed Team Wertung. Und die ersten beiden Teams sind ja quasi Profis. Und die Drittplatzierten sind locker alle um 20 Jahre Jünger als wir. Also quasi doch Sieger. Bis Peterr ins Ziel kommt, der sich rühmt Langsamfahrer zu sein. Und der war als Einzelzeitfahrer schneller als wir. Und erst der Superstar Lengyech, ehemals „das Küken“. Der gewinnt seine Kategorie und fährt Alleine im Schnitt um 7km/h schneller als wir. Na und, antworten wir trotzig, darum ist er auch der Superstar, aber unsere Teamkollegen, die ein reines Männerteam aus dem who is who von Radcore gebildet haben, sind keine zweieinhalb Minuten vor uns im Ziel gewesen. Jetzt schmeckt uns das Bier wieder. Aber in einem sind wir uns einig: So etwas allein durchziehen? Also nicht als Team? No way! Wenn ich wissen will wie das ist, kann ich immer noch Pinarella fragen. Und dass sie auf der Strecke alles andere als getrödelt hat, hat sie jetzt auch schwarz auf weiß. Irre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ultra Romance ist in der InstagramRadHipsterwelt ja kein Unbekannter und ich hab ihn mit Vorurteilen beladen schnell abgetan als Produkt der bärtigen und tätowierten Radhipsterszene. Eben noch ein Selbstdarsteller, Blender, Egomane - unfähig Verantwortung im Leben übernehmen zu können.
Aber dieser Artikel hat mich jetzt eines besseren belehrt. "Ultra Romance" zieht sein Ding authentisch durch und die Selbstdarstellerei ist ihm passiert, sie war wohl nicht geplant. In Tradition von Walden; or, Life in the Woods, schwankt er wohl zwischen Weltflucht, Selbstfindung und darin, einen neuen Lebenstil zu etablieren.
Neben der faszinierenden Figur des Ultra Romance wäre dann hier noch der Autor des Artikels, der "former pro" der Buch auf Buch schreibt, jetzt mit Familie und sich dabei denkt: "I watched the sun rise from my office window, I often thought about how lucky I was, how happy to have both found my way toward and built this successful, grown-up life, and how thankful I was.", dann aber Angesichts des Lebensentwurfs von Ultra Romance doch irgendwie zu zweifeln beginnt.

http://www.bicycling.com/culture/people/ultra-romance-man-left-normal-life-behind-find-adventure
 
Die Bahnsaison ist eröffnet :daumen: !!!

Dusika ist wieder offen,
bin am Do.und Fr. dort,bitte um rege teilnahme;)!
 
Ich warte noch etwas zu. Vielleicht schaut es bald etwas freundlicher aus. Vorerst plane ich start um 12 DF.
 
Italienische Reise - Reggio di Calabria bis Rom
Eine siebentägige Radreise über 1100 km und über 16.000 hm zelebriert von mime und colibri

Start: Reggio, am 26. September nach einer beschwerdefreien 18 stündigen Anreise mit der Bahn ohne Fahrradmitnahme. Der erste Hügel hinter der südlichsten Stadt Italiens lässt erahnen, was uns in den nächsten Tagen bevorsteht. Im Morgengrauen von 0 auf 1000 m sehe ich einen Hauch der gefühlten 5 Grad ohne Schatten. Zitter. Wie schaffen wir das gewagt Unternehmen einer Italien-Durchquerung in sieben Tagen? Spätestens am nächsten Anstieg, rein in den Nationalpark Aspromonte war klar, dass wir da keinesfalls durchhetzen können. Fein ziseliert liegt die unbefahrene Straße aus dem Vor-Schnellstrassen-Zeitalter im Berg; ab und zu begegnet uns ein zerbeultes Kleinfahrzeug namens Panda. Ab und zu durchqueren wir einsame Dörfer mit schwarz gekleideten alten Frauen und Männern mit Schirmmützen auf den Dorfplätzen. Wir kommen aus dem Schauen kaum raus - so wild und verlassen präsentiert sich der südliche Appenin. Die Schlaglöcher erfordern bergab volle Konzentration, wohlwissend, dass wir auf der anderen Seite wieder hinauf müssen. 150 km und 3300 hm schaffen wir mit Müh und Not und 12 Stunden am Rad. Zugegeben: Wir sind keine Rennfahrer. Hundemüde, aber glücklich finden wir eine einsame Herberge, wo wir von Nonna aufs Beste bekocht werden. (Fotos siehe: www.wienberlin.wordpress)
Auch in den folgenden Tagen versuchen wir, den schnellen Straßen weitestgehend auszuweichen und die Landschaft im besten Sinne auszukosten. Dabei stoßen wir immer wieder auf die zeitgeistigsten Kaffeemaschinen für den nächsten Koffeinschub, die nettesten Baristas, die sich über die zwei Radler nur mehr wundern und dezent die Nase rümpfen ob der ungewöhnlichen olfaktorischen Strömungen, die reifsten und süsseste Feigen ever, die wildesten Pfirsiche und noch viel mehr erlaubtes und kostenloses Doping vom Strassenrand.
Es gäbe noch viel zu erzählen und zu schreiben. Über einen Kraftakt auf den Taburno Camposauro mit 39:26 (Seele aus dem Leib), zahlreiche Regengüsse in Cassino, Mozzarella di Buffala in Eboli, Slow Food in Pietraviarano, das Hochzeitshotel in Ariano Irpino, eine Bäckerei in Acera und fünf wilde Hunde irgendwo in der Pampa, die das Adrenalin einschießen lassen. Noch sind die Erinnerungen frisch. Vielleicht raffen wir uns in den nächsten Tagen auf und tragen unsere Bilder zusammen. Best of Reggio-Rom sozusagen. Bei Gelegenheit zeigen wir sie dann gerne auch her.
reggio-rom 9_2015 033.JPG
 
Mal wieder was von den Salzburgern...
Jedermann Doping ist sogar ein Thema in den Salzburger Nachrichten.
 

Anhänge

  • dope2.pdf
    514,6 KB · Aufrufe: 90
Zurück
Oben Unten