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Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

Trotzdem sehr interessant und nicht alle Unregelmäßigkeiten von Meßwerten sind generell auf Doping zurück zu führen. Im Zweifel für den oder die Angeklagte/n!

Ja, sicher. Für den einzelnen sowieso. Wenn man sich die Studien dieses Franzosen zu den Wattleistungen in entscheidenden Anstiegen ansieht, und as die ganze EPO-Zeit hindurch, dann wird auch schnell klar, dass es, was das Gros und das Gesamtniveau angeht, mit den Zweifeln schnell vorbai ist. Ist ja mittlerweile auch erwiesen, dass jeder Zweifel an solchen Studien nichts als blauäugig war.

Was ich damit sagen will: Eine "verdächtige" oder gar "mutante" Leistung sagt nichts darüber aus, ob Fahrer X in diesem Fall gedopt war. Wenn er aber konstant solche Leistungen abliefert, dann muss man davon ausgehen, dass es einen Grund dafür gibt, dass einer etwas kann, was eigentlich nicht menschenmöglich ist. Und wenn die Konkurrenz ebenso "gut" ist - und auch das über längere Zeit - dann ist da was faul. Und das war es ja auch. Was der Grund im Einzelfall ist, kann ich natürlich nicht sagen. Gehen wir mal davon aus, dass in Merckx' Fall der Herzfehler die entscheidende Größe war - im Zweifel... Und bei Pechstein hab ich nicht den Überblick um mir eine Meinung bilden zu können.

Klar ist mir jedenfalls, dass einerseits alles daran gesetzt wird, um höchstmögliche Leistung zu erzielen. Dass die Grenzen ewig gedehnt werden und wurden, wissen wir ja. Andererseits kann es ja trotzdem sein... Nun versucht man inzwischen über Blutpass etc da näher dran zu kommen. Sowas - und auch die pathologische Variante - muss weitestgehend transparent passieren. Sonst kann man es nur noch glauben oder auch nicht. ist aber ein medizinisch so kompliziertes Thema, dann wir uns immer mit indirekten, interpretierten und zusammengefassten Informationen werden zufriedegeben müssen.

Das einzige, was da eine gewisse Ruhe reinbringen kann, ist ein klares, von allen Beteiligten akzeptiertes Verfahren für Tests und die Interpretation der Ergebnisse, gegen dessen natürlich mögliche Fehlerhaftigkeit man sich auch wehren kann.
Schön wäre, wenn das alles nicht ewig dauert. Aber das wird schwierig. Und eine Alternative sehe ich da nicht.

Gruß, svenski.
 

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Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Fast ohne Skandalisierungsposaunen: http://www.faz.net/aktuell/sport/sp...89670.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Wobei ich mich natürlich schon frage, warum eigentlich in diesen ganzen Debatten immer Medikalisierung ("Leistungssteigerungs"maßnahmen, die leicht gesundheitlich gefährlich, suchtartig und auch – je nach Substanzen – illegal werden können) und Doping (das als sportimmanenter Regelverstoß grundsätzlich und immer illegal ist) vermischt werden. Keine Frage, dass beides gesellschaftlich gesehen zusammenhängt, aber es sind eben dennoch zwei Paar Schuhe.
 
21. Oktober 2014 16:59
Zum Tode von Gerd Bonk "Von der DDR verheizt, von der BRD vergessen"

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http://www.sueddeutsche.de/sport/zu...-ddr-verheizt-von-der-brd-vergessen-1.2184443
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch. Und ich dachte immer, die Dominanz der Afrikaner in den Laufdisziplinen käme nur vom eisenharten Training, kilometerlangen barfuss zurückgelegten Schulwegen, der einseitigen Ernährung und der Höhenlage. So kann man sich irren. :rolleyes::D

http://www.theguardian.com/sport/2013/oct/30/kenya-athletics-doping-matthews-kisorio
Die Dominanz rührt sicher nicht aus Doping aber es gibt natürlich auch dort keine 100%ige Sauberkeit und Betrüger grad auf diesem Niveau.
 
Die Dominanz rührt sicher nicht aus Doping aber es gibt natürlich auch dort keine 100%ige Sauberkeit und Betrüger grad auf diesem Niveau.

Ich finde es nur immer lustig, wie in der Sportberichterstattung auf den o.g. "besonderen Umständen"(die "genetische Veranlagung" hatte ich natürlich noch vergessen ;-)) kritiklos rumschwadroniert wird.
Dabei hat die Dominanz der Ostafrikaner halt auch ganz profane Ursachen, denn Traningskontrollen, Blutpässe etc. sind dort fast unbekannt.

Natürlich rennen die Jungs schnell, unter 2:10 wird die Luft jedoch schon sehr dünn, oder sollte ich sagen sauerstoffarm? Die Entwicklung der Marathonbestzeiten in den letzten Jahren sagt doch eigentlich alles, aber wie im Fussball auch: Überall nur Jubelperser...:rolleyes:
 
@applewoi: Ich denke die Dominanz nur mit Doping zu begründen, ist ein wenig zu einfach. Es gibt ein Haufen, von Dir teils ja auch genannter Gründe; ich würde noch ergänzen, dass Laufen Volkssport in Kenia ist - mit einer ganz anderen Bedeutung als das z.B. in Fußballdeutschland der Fall ist.

Aber die Begründung in diesem Artikel (Stichwort "genetische Veranlagung") finde selbst ich höchst abenteuerlich: http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Themen/Hannover-Marathon/Warum-die-Kenianer-der-Welt-davonrennen
 
@applewoi: Ich denke die Dominanz nur mit Doping zu begründen, ist ein wenig zu einfach. Es gibt ein Haufen, von Dir teils ja auch genannter Gründe; ich würde noch ergänzen, dass Laufen Volkssport in Kenia ist - mit einer ganz anderen Bedeutung als das z.B. in Fußballdeutschland der Fall ist.

Aber die Begründung in diesem Artikel (Stichwort "genetische Veranlagung") finde selbst ich höchst abenteuerlich: http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Themen/Hannover-Marathon/Warum-die-Kenianer-der-Welt-davonrennen
Zu Letzterem:
Sehe ich auch so. Vor allem, weil man dadurch schnell Gefahr läuft, sich in rassenideologischen Theorien zu verheddern. Ich denke da an das Bild vom körperlich leistungsfähigen, aber tumben Schwarzafrikaner, das von den weißen Herrenmenschen propagiert wurde, als man die eigene sportliche Unterlegenheit in bestimmten Bereichen nicht mehr leugnen konnte
 
Ich finde es nur immer lustig, wie in der Sportberichterstattung auf den o.g. "besonderen Umständen"(die "genetische Veranlagung" hatte ich natürlich noch vergessen ;-)) kritiklos rumschwadroniert wird.
Dabei hat die Dominanz der Ostafrikaner halt auch ganz profane Ursachen, denn Traningskontrollen, Blutpässe etc. sind dort fast unbekannt.

Natürlich rennen die Jungs schnell, unter 2:10 wird die Luft jedoch schon sehr dünn, oder sollte ich sagen sauerstoffarm? Die Entwicklung der Marathonbestzeiten in den letzten Jahren sagt doch eigentlich alles, aber wie im Fussball auch: Überall nur Jubelperser...:rolleyes:

Ich denke du warst noch nie in Edloret/Kenia oder Äthiopien.
Was da so rumläuft ist einfach nur krass. Da finden im Wochenrythmus Trainingseinheiten mit bis zu 200 Leuten statt, Großteil einfache Bauern die von einer Mahlzeit am Tag leben (also sich nen feuchten Dreck um Doping kümmern), wo -KEIN- Deutscher derzeit mithalten könnte.
Ich erinner mich auch noch an die Geschichte von Dieter Baumann der nach seinem Olympiasieg im Keniatrainingslager war und dort einen lokalen Crosslauf als Trainingseinheit nutzen wollte. Er fragt:"Wo ist denn das Ziel und wie ist die Streckenführung?" Die Antwort:"follow the others...". Er ist am Ende 30ter oder so geworden. Der Tankwart der nen Tag vorher mit Gummistiefeln nen Dauerlauf mit ihm zusammen gemacht hat war angeblich auch noch vor ihm.

Die Leute vor ihm wären bestimmt keine Olympiasieger geworden in Barcelona aber ich will einfach nur damit sagen, dass:
gute geographische Voraussetzungen, eine breite Masse und die Hoffnung auf ein Entfliehen aus der Armut (was ein etwas anderes "entfliehen" als nur aus Hartz IV raus z.b. gesehen werden kann) zu ENORMEN Leistungen beflügeln. Und ein paar wenige dopen dann eben auch und es wird direkt alles aufs Doping geführt. Wer von der Mentalität so eingestellt ist, dass er auf Supplemente, Medizin, Technik angewiesen ist und vertraut dem fehlt sowieso die mentale Komponente zur Weltklasse.
Wie gesagt, 95% der Kenianer rühren nichtmal Nahrungsergänzung an.


Ein derzeitiger Weltrekordler wusste nichtmal welche Rundenzeiten er rennen musste um diesen aufzustellen. Er hat vorm Rennen zu seinem Trainer gesagt "just tell me when to run faster"
Dann ist er 2 Meilen unter 8 Minuten gelaufen.
 
Ist alles gesagt, ich habs mit eigenen Augen gesehen wie Europameister (die nach deiner theorie auch alle gedopt sein müssten) vorgeführt wurden von kenianischen amateuren. Du solltest weniger Verschwörungstheorien ausbrüten und eventuell selbst mal deinen Horizont durch persönliche Erfahrungen erweitern.
 
Ich bin selbst auch schon im Hochland in Kenia gewesen: Gefühlt ist das ganze Land den ganzen Tag auf den Beinen, es gibt unglaublich viele Menschen, die teils schwer beladen und häufig sehr eilig am Rand der langen "Autobahnen" unterwegs sind. Sie sind häufig spindeldürr und haben kaum ein Gramm Fett an sich, trotzdem tragen sie wirklich erhebliche Lasten durch die Gegend. Wenn man das sieht, kann man m.E. nicht mehr erstaunt sein, dass dieses Land so viele gute Läufer hervorbringt.

Das für das letzte Prozent zum Weltrekord auch gedopt wird, ist natürlich nicht auszuschließen. Aber die Dominanz mit Doping begründen ist m.E. doch ziemlicher Blödsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den oben verlinkten "The Guardian" Artikel habt ihr aber gelesen, oder? Den gibt auch in deutsch irgendwo auf spiegel online oder so.
Kisorio ist nicht der einzige und ich stell auch keine Theorien auf, sondern es ist einfach Fakt das etliche Läufer aus Kenia und Äthiopien bereits erwischt wurden, die ziemlich lange Liste unter dem Artikel spricht Bände.
Sicherlich alles bedauerliche Einzelfälle. :rolleyes:

Ich bin schon halbe und ganze Marathons mit reichlich afrikanischer Beteiligung gelaufen, ich weiss wie schnell die Jungs rennen.
Was soll ich da noch an persönlichen Erfahrungen machen? Ne Epo Kur? :D ...rausgeschmissenes Geld. :cool:
 
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