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Unsaubere Schaltvorgänge bei neuer Shimano 105

Ich möchte nochmal auf den Hinweis von Quark-Wade hindeuten: Schaltauge verbogen?

Das würde ich immer vorsichtshalber als allerallererstes kontrollieren.
Wenn dem nämlich so ist, dann hat alles andere keinen Sinn und man wird total wahnsinnig
beim Einstellen.

Verbogene Schaltaugen führen nach meiner Erfahrung zwar auch dazu, dass man die Schaltung nicht vernünftig einstellen kann, aber die geschilderten Symptome hatte ich aus anderen Gründen auch schon:
1) Schwergängige Schaltzüge. Prüfe, ob sich das Schaltwerk bei Betätigen des entsprechenden Schalthebels spontan in Richtung großes Ritzel bewegt und vor allem, ob es bei Loslassen des Hebels (vor dem Einrasten!) sofort wieder zurückgeht. Wenn nicht, vor allem den hinteren Zugbogen tauschen, oder zumindest die Enden nacharbeiten und schmieren. Das kommt auch bei relativ neuen Zügen vor, wenn nicht richtig abgeschnitten und wieder rund geformt wurde.
2) Zu weit reingedrehte Schraube für den Kettenumlaufwinkel am Schaltwerk. Je näher das obere Schaltröllchen am Ritzel ist, desto spontaner klappen die Gangwechsel. Also Einstellschraube weiter rausdrehen.
 
So, ich habe nun alles mögliche überprüft und kann kurz berichten:
  • Die Hauptursache für mein Problem war vermutlich wirklich das Schaltauge. Es war zwar nicht verbogen, aber nicht voll am Rahmen festgeschraubt, und hatte deshalb minimales Spiel
  • Den Bremszugverlauf habe ich überprüft. Ich hatte das Gefühl dass der Zug etwas schwer durch den Hebel und die unter dem Lenkerband verlegte Hülle läuft. Daran konnte ich denke ich letztlich aber nichts ändern, das Kabel muss nun mal da so lang, und die Zughüllen sahen gut aus.
Ich habe es nun so einstellen können dass es sauber schaltet. Ein bisschen wundere ich mich aber immer noch, WIE KLEIN der Spielraum bei der Einstellung ist. Ich habe das Gefühl, das die Kette auf dem zweitkleinsten Ritzel eher weiter außen (weg von Nabe) laufen müsste, auf dem fünften Ritzel hingegen weiter innen. Bei beiden Gängen kann ich es gerade so einstellen, dass die Kette nicht am nächsten Ritzel schleift bzw an einzelnen Zähnen des benachbarten Ritzels hakt, denke mir aber anhand des recht lauten lauten Laufgeräusches, dass die Schaltrolle nicht so hundertprozentig gerade über dem Ritzel läuft.
 
Hmm. Der Schalthebel liefert einen festen Seilweg den das Schaltwerk in eine Seitwärtsbewegung umwandelt - ebenfalls mit gleich definiertem Abstand. Wenn die seitlichen Schritte nicht stimmen (man kann um Seilzugprobleme zu umgehen erstmal nur das straffen des Zuges, also hochschalten betrachten) muß man erstmal prüfen ob die Endanschläge stimmen und dann bleibt nur noch das Schaltauge über. Wie hast Du festsgestellt dass es 100% plan ausgerichtet ist?
 
....... muß man erstmal prüfen ob die Endanschläge stimmen und dann bleibt nur noch das Schaltauge über. Wie hast Du festsgestellt dass es 100% plan ausgerichtet ist?

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Zur Kontrolle des Schaltauges habe ich tatsächlich ein anderes Rad eingeschraubt, dabei ist mir dann auch aufgefallen dass irgendwie Spiel im Schaltauge ist.
Aber ist es nicht so, dass auch bei verbogenem Schaltauge der Schaltweg zwischen den Gängen gleich groß ist, d.h. mein geschildertes Problem (Schaltwerk bei Ritzel 2 zu weit innen, bei gleicher Einstellung bei Ritzel 5 zu weit außen) dann nicht auftreten würde?

Kann es sein, das in der Kassette an einer Stelle ein falsches Distanzstück steckt? Oder manche Zähne einzelner Ritzel "zu weit rausstehen"? Es handelt sich wohlgemerkt um ein neues Ritzelpaket.
 
Kann es sein, das in der Kassette an einer Stelle ein falsches Distanzstück steckt? Oder manche Zähne einzelner Ritzel "zu weit rausstehen"? Es handelt sich wohlgemerkt um ein neues Ritzelpaket.
Kann schon sein - auf die Tatsache, dass es ein neues Ritzelpaket ist, würde ich nix geben. Das auf dem Bild anbei ist auch ein nagelneues 105er-Shimano Ritzelpaket mit einem "kleinen" Schönheitsfehler ;)
 

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Aber ist es nicht so, dass auch bei verbogenem Schaltauge der Schaltweg zwischen den Gängen gleich groß ist, d.h. mein geschildertes Problem (Schaltwerk bei Ritzel 2 zu weit innen, bei gleicher Einstellung bei Ritzel 5 zu weit außen) dann nicht auftreten würde?
Das ist nur teilweise richtig. Das Schaltwerparallelogramm führt die Kette in einem bestimmten Winkel an der Kasetten entlang. Wenn der nicht mehr stimmt, drückt die resultierende Kraft die Kette entweder zu stark an die Ritzel oder zieht sie von ihnen weg. Der Effekt tritt auch auf, wenn der Zug falsch eingelegt ist. Das lässt sich durch Ändern der Zugspannung nicht korrigieren.
Kann es sein, das in der Kassette an einer Stelle ein falsches Distanzstück steckt? Oder manche Zähne einzelner Ritzel "zu weit rausstehen"? Es handelt sich wohlgemerkt um ein neues Ritzelpaket.
Wenn ich mich recht erinnere, sind die Distanzringe bei Shimano alle gleich. Bliebe noch die Möglichkeit, dass eines der freien Ritzel (2-5 ?) falsch eingesetzt ist. Das Bild von Peter ist da recht instruktiv :cool:.

Spiel im Schaltauge kann eigentlich nur auftreten, wenn es locker und der Schnellspanner nicht richtig fest ist. Selbst wenn das Schaltauge nicht fest angeschraubt ist, presst der es sonst an das Ausfallende. Spiel sollte es nicht haben.
 
Kann schon sein - auf die Tatsache, dass es ein neues Ritzelpaket ist, würde ich nix geben. Das auf dem Bild anbei ist auch ein nagelneues 105er-Shimano Ritzelpaket mit einem "kleinen" Schönheitsfehler ;)

Klasse, eine Kassette mit eingebautem Kettenblattwechselkompensationsschaltschritt - wo gibt's die? Und ist die viel teurer als 'ne normale? :D
 
Klasse, eine Kassette mit eingebautem Kettenblattwechselkompensationsschaltschritt - wo gibt's die? Und ist die viel teurer als 'ne normale? :D
...war so auf dem LRS montiert, muss also entweder bei Shimano oder Giant in der Endmontage verbockt worden sein. Allerdings muss man sagen, dass die Schaltung einwandfrei funktioniert hat. Von solchen Kleinigkeiten lässt sich der Umwerfer offenbar nicht so schnell aus der Ruhe bringen ;)
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ein neuer Antrieb, ich denke es reicht schon eine neue Kette, nicht so geschmeidig läuft wie ein eingefahrenes System. Das habe ich ganz deutlich bei der Probefahrt meines neuen Rennrades gemekt. Der Antrieb am alten Rad lief besser, schaltet schneller und geschmeidger.

Doc
 
.....und mal ganz generell: gerade an neu ausgelieferten Rädern gibts jede Menge Montagemängel. Ich kann da auch ein Lied von singen, von losen Kettenblättern, undichten Scheibenbremsen, festgeknallten Steuersätzen....Ein verbogenes Schaltauge ist beim Transport allemal drin.

Dazu noch die übliche Hakelei mit einer nagelneuen Schaltung (s. Post von Doc) und man ist schnell am Ende mit der Weisheit.

Einfachstes Rezept: ab damit zum Händler. Soll der sich ärgern. Ich würde an nem neuen Rad ned am Schaltauge rumbiegen....schnell ist die Gewährleistung hin und/oder man kommt in Beweisnot.
 
Danke für die weiteren Hinweise, vielleicht sollte ich mich damit zufrieden geben dass ein nagelneues System nicht 100% einwandfrei läuft, und ihm einfach etwas Zeit geben. Ich habe trotzdem nochmal genauer hingeschaut und folgendes festgestellt:

Ich schaffe es, die Schaltzugspannung so einzustellen, dass die Kette auf allen 10 Ritzeln sauber läuft, und wenn ich von großem Ritzel nach kleinem Ritzel schalte (also Entspannung des Schaltzugs), funktioniert das auch ohne Probleme und sauber. Wenn ich jedoch von klein nach groß schalte, dann springt die Kette nicht immer sofort hoch oder die Gänge laufen teilweise unsauber. Als ich beim Betätigen des Schalthebels genauer auf das Schaltwerk geschaut habe ist mir aufgefallen, dass das sich Schaltwerk erst dann in seiner exakt passenden Position befindet, wenn der Schalthebel ein kleines Stück über die jeweilige Einrastposition bewegt wird. Normalerweise sollte sich das Schaltwerk ja, wenn ich den Hebel bewege, ohne dass er in der nächsten Position einrastet, auch wieder zurückbewegen, sobald ich den Hebel loslasse. Dies funktioniert aber erst ab dieser Position, wo der Gang dann sauber läuft, und das ist dummerweise schon ein kleines Stück weiter als die letzte Einraststelle.

Ich kann mir also damit behelfen, dass ich beim Schalten aufs größere Ritzel den Schalthebel immer leicht über die Einrastposition bewege, oder bei unsauberem Lauf mit dem Hebel leicht "nachjustiere". Aber so richtig mit dieser "Notlösung" will ich mich doch nicht abfinden. Ich tippe inzwischen auf ein Problem in der Feinmechanik des Bremsschalthebels. Was meint ihr?
 
Ich würde nochmal alle Übergänge am Rahmen kontrollieren, ob der Zug gut läuft. Das habe ich schon öfter gehabt, dass es daran liegt. Auch die Umlenkung übers Tretlager kontollierne und mit Teflonspray geschmeidig machen.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ein neuer Antrieb, ich denke es reicht schon eine neue Kette, nicht so geschmeidig läuft wie ein eingefahrenes System. Das habe ich ganz deutlich bei der Probefahrt meines neuen Rennrades gemekt. Der Antrieb am alten Rad lief besser, schaltet schneller und geschmeidger.
DAS kommt mir auch immer so vor. Muß sich erst alles genanu einlaufen. Ab Kilometer 200 geht es dann, ab Kilometer 500 paßt es bestens. Ungefähr dann ist eine Ein- Nachstellung der Züge ganz sinnvoll und es läuft danach sauber nahezu "ewig".
 
Ich schaffe es, die Schaltzugspannung so einzustellen, dass die Kette auf allen 10 Ritzeln sauber läuft, und wenn ich von großem Ritzel nach kleinem Ritzel schalte (also Entspannung des Schaltzugs), funktioniert das auch ohne Probleme und sauber. Wenn ich jedoch von klein nach groß schalte, dann springt die Kette nicht immer sofort hoch oder die Gänge laufen teilweise unsauber. Als ich beim Betätigen des Schalthebels genauer auf das Schaltwerk geschaut habe ist mir aufgefallen, dass das sich Schaltwerk erst dann in seiner exakt passenden Position befindet, wenn der Schalthebel ein kleines Stück über die jeweilige Einrastposition bewegt wird
Genau das paßt auch zu "suboptimal" verlegten und/oder abgelängten Bowdenzughüllen. - Einfach mal alles komplett entspannen und die Zughüllenenden anschauen. - So mein Tipp, bei nicht selbstverlegten Zügen.
 
Hatte auch mal so ein Problem mit dem hinteren Schaltwerk. Die Zughülle am Zuggegenhalter (Rahmen) war schlampig, d.h. extrem schräg abgeschnitten worden. Daß das bei Zuglastwechseln nicht satt im Gegenhalter sitzt kann sich wahrscheinlich jeder gut vorstellen. Also das wäre mein erster Kontrollpunkt - alles ab und kontrollieren - wie mimesn und andere auch schon schrieben.
 
Hallo Gemeinde,

der Schaltbremshebel gibt den Weg vor. Nicht umgekehrt, den Schaltbremshebel auf das Schaltwerk einstellen sondern umgekehrt. Wenn geschaltet ist und der Schalthebel wir losgelassen, dann muss auch das Schaltwerk so stehen wie es soll. Wenn nicht, muss man am Schaltwerk einstellen. Bis dann eben alle Gänge mit kleinem und großem Kettenblatt richtig schalten. Wenn alles leichtgängig ist und die Schaltbremshebel nicht verschlissen sind, dann geht das auch.

Zugspanng nicht vernachlässigen. Wenn alles richtig eingestellt scheint, dann mit der Zugspannung spielen um das Schaltverhalten zu verbessern.

Doc
 
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