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Unfall - Gabel noch in Ordnung?

AndyOz

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13 November 2016
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Hallo,

hatte die Woche meinen ersten größeren Unfall am Carbon-Crosser. Der gegnerische Autofahrer hat mich an der Kreuzung wohl beim Abbiegen nicht gesehen, und ich, aufm Radweg geradeaus unterwegs, bin mit ca. 25 Sachen frontal in seine Seite geknallt.

Ich hatte Grün, Zeugen war auch da, blöderweise in meinem Schock und da ich körperlich keine größeren Blesssuren hatte, nicht die Polizei gerufen. Aussagen der Zeugen auch nicht notiert, deren Nummern auch nicht (jaja ich weiß o_O).

Wie auch immer bis auf leichte Prellung an Hüfte und Handgelenk war nix bei mir. Beim Arzt war ich noch am selben Tag.

Rad selbst sah etwas anders aus. Vorderrad wie zu erwarten komplett im Eimer. Aufgrund der Wucht des Aufpralls hats das Vorderrad aus dem Schnellspanner soweit rausgerissen, dass diese "Sicherheitsnase" am Ausfallende der Gabel abgerissen istt. Sonst sind am Rahmen keine Schäden zu sehen. Hab mir die Gabel und Rahmen im Detail angeschaut, abgeklopft, gedrückt. Keine Weichen Stellen, Lackrisse oä. Nur die zu erwartenden kleineren Schürfungen an Lenkerband, Schaltung und Sattel.

Ich war bereits bei meinem Radhändler, der meinte, dass da nichts sei und das an der Gabel unproblematisch ist, da die Profis diese Sicherheitsnase sowieso abmachen (naja aber sicher nicht abbrechen). Mit Carbonrahmen solle man sich auch nicht solche Sorgen machen. Er hat mir daher nur einen KV für die entstandenen Schäden (Lack, Lenker, Vorbau, Vorderrad, Schaltwerk) gemacht in Höhe von 400€, den ich dann an die gegnerische Versicherung weitergeben könnte. Das Rad hatte vor etwas über einem Jahr einen Neupreis von 2000€.

Er sagte ich solle das Rad einfach weiterfahren. Ich bin mir da nicht so sicher, anbei Fotos vom Ausfallende der Gabel - wie man sieht ist nicht nur die Sicherheitsnase ab, sondern auch noch ca. 2 mm Material dahinter mit abgeplatzt. Das Carbon dahinter sieht man raus.
Auch weiß ich jetzt schon, dass spätestens bei 60 kmh abwärts die Angst bei mir mitfahren wird, sei es unbegründet oder nicht, aber der Gedanke, dass vielleicht ja doch was war wird sicher Begleiter sein.

Am liebsten wär mir eigentlich ein neues Rad, und das alte kann ich dann dauerhaft auf der Rolle einspannen.

Was meint ihr? Gabelende in Ordnung? Was würdet ihr machen?
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Hallo,

hatte die Woche meinen ersten größeren Unfall am Carbon-Crosser. Der gegnerische Autofahrer hat mich an der Kreuzung wohl beim Abbiegen nicht gesehen, und ich, aufm Radweg geradeaus unterwegs, bin mit ca. 25 Sachen frontal in seine Seite geknallt.

Ich hatte Grün, Zeugen war auch da, blöderweise in meinem Schock und da ich körperlich keine größeren Blesssuren hatte, nicht die Polizei gerufen. Aussagen der Zeugen auch nicht notiert, deren Nummern auch nicht (jaja ich weiß o_O).

Wie auch immer bis auf leichte Prellung an Hüfte und Handgelenk war nix bei mir. Beim Arzt war ich noch am selben Tag.

Rad selbst sah etwas anders aus. Vorderrad wie zu erwarten komplett im Eimer. Aufgrund der Wucht des Aufpralls hats das Vorderrad aus dem Schnellspanner soweit rausgerissen, dass diese "Sicherheitsnase" am Ausfallende der Gabel abgerissen istt. Sonst sind am Rahmen keine Schäden zu sehen. Hab mir die Gabel und Rahmen im Detail angeschaut, abgeklopft, gedrückt. Keine Weichen Stellen, Lackrisse oä. Nur die zu erwartenden kleineren Schürfungen an Lenkerband, Schaltung und Sattel.

Ich war bereits bei meinem Radhändler, der meinte, dass da nichts sei und das an der Gabel unproblematisch ist, da die Profis diese Sicherheitsnase sowieso abmachen (naja aber sicher nicht abbrechen). Mit Carbonrahmen solle man sich auch nicht solche Sorgen machen. Er hat mir daher nur einen KV für die entstandenen Schäden (Lack, Lenker, Vorbau, Vorderrad, Schaltwerk) gemacht in Höhe von 400€, den ich dann an die gegnerische Versicherung weitergeben könnte. Das Rad hatte vor etwas über einem Jahr einen Neupreis von 2000€.

Er sagte ich solle das Rad einfach weiterfahren. Ich bin mir da nicht so sicher, anbei Fotos vom Ausfallende der Gabel - wie man sieht ist nicht nur die Sicherheitsnase ab, sondern auch noch ca. 2 mm Material dahinter mit abgeplatzt. Das Carbon dahinter sieht man raus.
Auch weiß ich jetzt schon, dass spätestens bei 60 kmh abwärts die Angst bei mir mitfahren wird, sei es unbegründet oder nicht, aber der Gedanke, dass vielleicht ja doch was war wird sicher Begleiter sein.

Am liebsten wär mir eigentlich ein neues Rad, und das alte kann ich dann dauerhaft auf der Rolle einspannen.

Was meint ihr? Gabelende in Ordnung? Was würdet ihr machen?
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Gabel und Händler wechseln. Für die Rolle ist es vllt noch ok.
 
Rein rechtlich hast Du Anspruch, dass Dein Rad in den vorherigen Zustand versetzt wird. Das heisst mit heiler Gabel. Und wenn man die nicht wieder heile machen kann, muss sie halt getauscht werden - mit allen Zusatzkosten(lackieren, einbauen, etc, pp).

Hast Du den Unfall aufgezeichnet (Garmin, GPS-Uhr, etc)? Könnte helfen sich erstmal auf den Standpunkt zu berufen, dass der heftige Aufprall möglicherweise den Rahmen unerkennbar geschädigt hat. So würde ich auch an die gegnerische Versicherung rantreten und auf den Zeitwert des Rads bestehen. Wenn die nicht wollen, biete an, das Rad zu einem Gutachter zu geben, der es dann für viel Geld röntgen lässt.

Weiterhin tut Dir doch bestimmt der Nacken weh und Du hast ein Halswirbel-Schleudertrauma, oder? Ab zum Arzt und Attest besorgen. Gibt noch ein extra Euro von der Versicherung.

Ich bin vor Jahren mal mit meinen Auto ganz leicht auf ein anders Auto gerutscht. An meinem Stossfänger war nix, der Andere hatte eine minimale Schramme von meinem Nummernschild. Trotzdem hat der Andere sich'n komplett neuen Stossfänger "geben lassen" und natürlich hatte er auch ein HWST. Meine Versicherung musste da über 2k€ für hinlegen - hat sie übrigens ohne zu meckern auch gemacht.


LG
 
Dein Händler hat im Grunde völlig recht: Über Carbon macht man sich zu viele Sorgen.

Und auch mit dem vorsichtigen Kostenvoranschlag. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Erwartungen gerne mal völlig überzogen sind und nicht nur einmal kam mir der Verdacht ( genau zweimal..), dass hier nur ein neues Rad finanziert werden sollte.

Aber: Auch wenn es nicht sicherheitsrelevant ist, hat die Gabel einen Schaden und gehört ersetzt. Auch jeder neue Kratzer an Rahmen oder an Komponenten ist ein schaden, den Dein Ungfallgegner verursacht hat. Auch das gehört in einen KVA. Rahmen oder Bauteile aus CfK können, obwohl in den meisten Fällen nichts sein wird, wenn nichts zu sehen ist, nicht zu 100% als sicher eingeschätzt werden.

Gehe da noch mal hin und lasse dir einen neuen machen.
 
Der Händler hat nicht recht. Weder war er beim Unfall dabei, noch wird er die Gabel geröntgt haben.

Wenn er sagt, die Gabel ist in Ordnung, ist das sehr fahrlässig von ihm.
 
Du kannst mit CfK so einiges anstellen, bevor es substanziell geschädigt ist. Das ist gemeint!
Aber ich schrieb ja auch, dass die Einschätzung nicht zu 100% sicher sein kann. Beim "Röntgen" sieht man aber auch nichts und man muß schon die Kirche im Dorf lassen. Ich habe kürzlich einen CfK Menschen gesehen, der macht das mit einer Art Schallmessung um Stellen im CfK zu identifizieren, deren Lagen nicht mehr oder noch nie richtig ( was wohl eher der Fall wäre) zusammlaminiert wurden.

Aber ohne dass Du dabei warst kannst nun auch nicht gleich behaupten, es sei fahrlässig. Viellleicht ist das sein eigener Erfahrungshorizont. Die abgerissenen Nasen sind für die Stabilität völlig egal. Ich würde mir vor allem den Schaft ansehen. Ob der das gemacht hat, weiß ich nicht und Du auch nicht.
 
Ich meinte für den Händler ist es fahrlässig. Wenn er sagt, die Gabel ist normal fahrbar und in nen paar Wochen gibt sie doch nach, kann das eine gewaltige Klage Nachsicht ziehen.
 
Na ja, ich würde mich da auch nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Mindestens eine Rückfrage beim Hersteller würde ich anleiern, bzw zur Überpüfung hinschicken.

Aber: in ein paar Wochen kannst Du auch nicht mehr nachweisen, dass die Gabel genau zu diesem Zeitpunkt geschädigt war. Und: hier ist er nicht in der Produkthaftung, denn die liegt eben beim Hersteller.
 
Danke für die Infos!

Zur Klarstellung: Der Händler hat nicht gesagt, dass da nichts ist und mir das auch nicht schwarz auf weiß gegeben. Er sagte dass da "normal eigentlich nichts sein dürfte", da wie @lagaffe auch sagte, diese Nase nicht sicherheitsrelevant ist.

Ich werde am Montag bei der gegnerischen Versicherung anrufen und wie vorgeschlagen an die Versicherung rantreten (innere Schäden nicht ausgeschlossen, daher Zeitwert sonst ggfs. teures Röntgen nötig + Sachverständiger). Mit meinem Händler werde ich nochmal den Kostenvoranschlag durchgehen und die Gabel aufnehmen lassen - denke dann bin sowieso fast bei 1000€, was wohl +/- dem Zeitwert entsprechen dürfte.
 
Hi Leute,

die Aussage bez. der Stabilität Gabel/Rahmen des Händlers ist letztendlich unwichtig, da, im rechtlichen Sinne, eh nicht "belastbar". Für eine "Schwarz auf Weiss"-Aussage, für die jemand rechtlich bei evtl. gemachten Fehler einsteht, wird es einen Gutachter brauchen. Wenn der Hersteller das Einschicken und Prüfen (inklusive eines dann gültigen Garantieversprechens) anbietet, wäre das auch ok und evtl. sogar preiswerter (und dann zwingend dem Gutachter vorzuziehen - Gebot der Kostenminimierung).

Und wenn ich mit meinen 9kg Alu-Hobel die Seitentür eines PKWs mit 25km/h kaltverforme, würde ich auf diese belastbare
"Schwarz auf Weiss"-Aussage bestehen.

LG
 
So, ich habe jetzt mal bei der Versicherung angerufen. Die meinten ohne Kostenvoranschlag ginge da nichts, pauschal erstmal mit Zeitwert < Gutachter + Reparaturen scheint also nicht zu funktionieren, zumindest so wies die Telefondame behauptete.

D.h. welches Vorgehen wäre jetzt sinnvoll?

Neuen KVA einholen, mit eben Austausch Gabel + Montagekosten und den diversen anderen Reparaturen wie Lackschäden beheben etc? Gleichzeitig einen Sachverständigen organisieren und mir zumindest mal einen KVA für Begutachtung geben lassen? Gleich Rechtsanwalt einschalten? Oder...?

Ich muss sagen, das nervt mich gerade im Vorweihnachtsstress ziemlich.
 
N aj a, der Rechtsanwalt ist kein Sachverständiger für Fahrräder.

Du kannst natürlich einen Sachverständigen bemühen, oder eben noch mal zu dem Händler gehen. ich nehme an, Du hast das Rad da auch gekauft?

Dann kann der das, wenn es nötig ist, zum Hersteller schicken um eine belastbare Aussage zu bekommen.
 
N aj a, der Rechtsanwalt ist kein Sachverständiger für Fahrräder.

Nein, aber er kann sich um den ganzen Quatsch kümmern und wird dafür von der gegnerischen Versicherung bezahlt
Hatte letztens auch einen Unfall (unschuldig, nur Blechschaden) und würde beim nächsten mal direkt einen Anwalt kontaktieren, der sich dann mit der Versicherung rumärgern darf. Macht nämlich meistens wenig Spaß. (Ich hatte allerdings einen Polizeibericht, bei einer unklaren Situation ohne Zeugen? usw. usf. kann das natürlich auch mit wenig Spaß anders enden..)

Ich würde auch noch mal zum Händler gehen: der soll die Gabel mit aufnehmen und einen ordentlichen KVA schreiben. Die Gabel ist ja kaputt. Soll er austauschen, genau wie den anderen kaputten Kram.
 
Hi Glacios,

ok, Du hast die nette Tour versucht und bist (wie zu erwarten) abgeblitzt. Dann halt die harte Tour. Ab zum Anwalt, der sucht'n Gutacher, lässt machen und fightet mit der Versicherung. Die Anwaltkosten bezahlt (später) ebenfalls die gegnerische Versicherung!

Und ihr wundert euch, dass ich gleich mit der HWST-Idee um die Ecke komme? Ich weiss doch wie Versicherungen ticken...

Noch eine Kleinigkeit zum lesen:

http://www.kanzlei-jacobs.de/index.php/aktuelle-meldungen/die-10-todsuenden


LG
 
Die drei wichtigsten Punkte, die man unbedingt erledigen sollte, wenn man unverschuldet in einen Unfall verwickelt ist:
1: Einen Anwalt beauftragen.
2: Einen Anwalt beauftragen.
3: Einen Anwalt beauftragen.

Lasst euch doch nicht von den Versicherungen verarschen. Die nette Tour ist gut gemeint aber auch ebenso naiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andere Meinung. Das Rad ist gebraucht gekauft und der Vorbesitzer hat die Nasen weggefeilt. So sieht es für mich aus.
Jetzt nach dem Crash werden die Nasen vermisst welche nie (außer im Neuzustand) dran waren.
Rawuza
 
Eine durchaus mögliche Annahme. Auf dem ersten Bild meine ich auch, dort deutliche Feilenstriche zu sehen - und schön abgerundete "Kanten". Bei gewaltsamen Ausbrechen sollte das dort etwas "zerklüfteter" aussehen.
Da zur Vorgeschichte des Rades (Neuware vom Händler / Gebrauchtrad) nichts Genaues gesagt ist, könnte dieser vermeintliche Schaden evtl. gar keiner sein (ich schaue bei Gebrauchtradkauf auch nicht nach den Sicherungsnasen an der Gabel - wäre mir also nicht aufgefallen)....

Matze
 
Eine durchaus mögliche Annahme. Auf dem ersten Bild meine ich auch, dort deutliche Feilenstriche zu sehen - und schön abgerundete "Kanten". Bei gewaltsamen Ausbrechen sollte das dort etwas "zerklüfteter" aussehen.
Da zur Vorgeschichte des Rades (Neuware vom Händler / Gebrauchtrad) nichts Genaues gesagt ist, könnte dieser vermeintliche Schaden evtl. gar keiner sein (ich schaue bei Gebrauchtradkauf auch nicht nach den Sicherungsnasen an der Gabel - wäre mir also nicht aufgefallen)....

Matze


Wenn das Feilstriche sind, braucht der Feilenbediener neues Werkzeug!!!
 
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