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Durchschnittsgeschwindigkeit über 30kmh - Selbsttäuschung oder Realität?

Die ganzen Überlegungen Richtung “Lizenzrennen huckepack an Jedermann“ hängen anscheinend daran, dass es bei Lizenzrennen eine Art Tabu (oder gar ein Reglement?) gegenüber hohen Startgebühren gibt, oder? Ich sage nur “Verhandlungssache“.

Dafür hat der organisierte Sport sicherlich sehr gute Gründe (Radsport ist auch so schon teuer genug, finanzschwache Fahrer sollen die gleichen Chancen haben wie finanzstarke, rechnet die Gebühren mal auf eine vollständige Rennsaison hoch...) und ein paar weniger gute (war schon immer so, die Amateure würden es natürlich sehr gerne sehen mit der Lizenzgebühr eine fast-Flatrate für Straßenrennevents von Velothon-Kaliber erworben zu haben).

Aber muss das wirklich so sein? Notfalls könnte man Lizenzrennen im Rahmen von großen, aber teuren Jedermannevents doch auch einfach aus der BDR-Aufstiegswertung herausnehmen. Die Attraktivität dieser Veranstaltungen sollte das überleben, aber der ernsthafte (im Sinne von Aufstiegsorientiertheit) Lizenzsport würde keinen Cent teuer werden. Die Lizenz würde damit außerdem für starke Jedermänner zu einer Art Eintrittskarte in den “coolsten“ Startblock der Leuchtturmevents werden, was dann im Umkehrschluss auch die konventionellen Rennen etwas beleben dürfte.

Bei den Veranstaltern um Schnäppchenstartplätze für die lizenzierte Minderheit zu betteln halte ich für wenig zielführend.
 

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Re: Durchschnittsgeschwindigkeit über 30kmh - Selbsttäuschung oder Realität?
Die ganzen Überlegungen Richtung “Lizenzrennen huckepack an Jedermann“ hängen anscheinend daran, dass es bei Lizenzrennen eine Art Tabu (oder gar ein Reglement?) gegenüber hohen Startgebühren gibt, oder? Ich sage nur “Verhandlungssache“.
Ja, es gibt festgeschriebene Obergrenzen für Meldegebühren. Diese betragen in Elite/Masters-Rennen aktuell 15 €.

Der BDR-Hauptausschuss könnte diese Grenze zwar lockern, mit "Verhandlungssache" war aber etwas anderes gemeint: der BDR selbst hält bei Jedermannrennen die Hand auf und kassiert vom Veranstalter:

WB-Straße: "Die beim BDR angemeldeten Jedermann-Veranstaltungen werden in das BDR-Jedermann-Portal aufgenommen. Dafür ist die vom BDR-Hauptausschuss festgesetzte Gebühr fällig. Der Veranstalter akzeptiert mit der Anmeldung für das Jedermann-Portal diese Bestimmungen der Ziffer 12.1 der WB Straße."

Hierüber könnte man verhandeln.
 
Ja, es gibt festgeschriebene Obergrenzen für Meldegebühren. Diese betragen in Elite/Masters-Rennen aktuell 15 €.
Danke, hatte so etwas vermutet, aber mit etwas googlei nichts gefunden. Eine in dieser Hinsicht deregulierte Veranstaltungskategorie, die aber trotzdem Lizenzklassen ermöglicht (nur eben ohne Aufstiegswertung) wäre dazu die passende Ergänzung. Das klassische Konzept zielt am heutigen Freizeitsportler (Besonderheiten: hoher Einsatz trotz null Ambitionen in Richtung Berufsfahrer-Karriere) komplett vorbei, die Kunst liegt darin, solche Leute mit dem klassischen Aufstiegsfahrer so weit unter einen Hut zu bringen, so dass auch letztere auch von den Strukturen ersterer profitieren können.

WB-Straße: "Die beim BDR angemeldeten Jedermann-Veranstaltungen werden in das BDR-Jedermann-Portal aufgenommen. Dafür ist die vom BDR-Hauptausschuss festgesetzte Gebühr fällig. Der Veranstalter akzeptiert mit der Anmeldung für das Jedermann-Portal diese Bestimmungen der Ziffer 12.1 der WB Straße."

Hierüber könnte man verhandeln.
Sonderlich hoch kann diese Gebühr aber nicht sein, oder? Oder haben die großen Eventagenturen noch einen anderen Vorteil davon außer guten Willen zu zeigen und einem Eintrag in einem Verzeichnis, das die Zielgruppe der nichtorganisierten Freizeitsportler kaum kennt? (Für kleinere Veranstaltungen, also "unterhalb" des GCC mag der relative Wert dieses Eintrages natürlich etwas höher sein)
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung, was der BDR für die GCC-Rennen mit dem darin vergebenen DM-Titel der Jedermänner einstreicht. So etwas wird meines Wissens nicht veröffentlicht.

Um aber mal Größenordnungen einzustufen:
Bei den Deutschen Meisterschaften der Elite will der BDR vom Ausrichter 30 t€ haben. Die DM der Elite mag ja noch einen gewissen medialen Effekt haben, der für Sponsoren sorgen könnte; bei der DM der Mastersklassen ist das aber sicher nicht der Fall. Dennoch will der BDR künftig 3 t€ vom Ausrichter haben. Das entspricht bei den ca. 200 Startern in Görlitz dieses Jahr der Summe aller (!) Nenngelder. Das freut den ausrichtenden Verein!
 
Die ganzen Überlegungen Richtung “Lizenzrennen huckepack an Jedermann“ hängen anscheinend daran, dass es bei Lizenzrennen eine Art Tabu (oder gar ein Reglement?) gegenüber hohen Startgebühren gibt, oder? Ich sage nur “Verhandlungssache“.

Dafür hat der organisierte Sport sicherlich sehr gute Gründe. ...
Wir sollten aber im Auge behalten, dass wir bei den reinen kommerziellen Jedermannrennen von vielleicht 20 Rennen deutschlandweit reden. Wenn überhaupt. Im GCC sind es lediglich 10.

Und was "Verhandlungssache" angeht: Den kommerziellen Veranstaltern geht es idR naturgemäß nur um eins, nämlich ums Geld.

Und genau da befindet sich der Unterschied zu den von Vereinen angebotenen Rennen. Da läuft das Ganze nach dem Solidarprinzip.
Und wenn am Ende der Veranstaltung hinten ne schwarze Null rauskommt, ist es schön. Wenn nicht, trägt der Verein die Differenz.

Ja, der BDR hat die maximale Höhe der Startgelder vorletztes Jahr von 10€ auf 15€ "angepasst" (Elite, Masters, U23). Da war das Geschrei groß.
Dazu ist aber zu sagen, dass auch die Preisgeldregelung erhöht wurde, und lange nicht alle Vereine das maximal mögliche Startgeld nutzen.

Genau in diese Richtung sollten mal mehr Informationen preisgegeben werden.
Was Gebühren an den BDR angeht, kann man da nachschauen: http://www.rad-net.de/html/verwaltung/gebuehren-katalog16.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung, was der BDR für die GCC-Rennen mit dem darin vergebenen DM-Titel der Jedermänner einstreicht. So etwas wird meines Wissens nicht veröffentlicht.

Um aber mal Größenordnungen einzustufen:
Bei den Deutschen Meisterschaften der Elite will der BDR vom Ausrichter 30 t€ haben. Die DM der Elite mag ja noch einen gewissen medialen Effekt haben, der für Sponsoren sorgen könnte; bei der DM der Mastersklassen ist das aber sicher nicht der Fall. Dennoch will der BDR künftig 3 t€ vom Ausrichter haben. Das entspricht bei den ca. 200 Startern in Görlitz dieses Jahr der Summe aller (!) Nenngelder. Das freut den ausrichtenden Verein!
Diese Info hier meinte ich. Da stimmt doch was nicht.
 
Diese Info hier meinte ich. Da stimmt doch was nicht.
Was soll denn da nicht stimmen?

Die von Mi67 genannten Zahlen kann man auch in der Gebührenordnung nachlesen (Seite 6).

DM Straße Elite 30.000,00

DM Straße U23 2.500,00

DM Straße Senioren 1.500,00
...
Wenn Mi67 jetzt von 3.000€ für die Masters DM spricht, hat er wohl schon Informationen von der kommenden Gebührenordnung (?).

Dass man solche Veranstaltungen nie aus den Startgeldern finanzieren kann, liegt ja auf der Hand.
Ohne Sponsoren geht da nix.
 
Die Idee ist wohl das die Veranstaltung einen Wert bei der Vermarktung hat, ob das wirklich so ist ist halt die Frage
 
Wir sollten aber im Auge behalten, dass wir bei den reinen kommerziellen Jedermannrennen von vielleicht 20 Rennen deutschlandweit reden. Wenn überhaupt. Im GCC sind es lediglich 10.

Und davon kannst du noch ein paar eher unattraktive Strecken abziehen (gibt es Hockenheim noch?), Die niemand freiwillig buchen würde wenn er an gleichen Wochenende auch für 15€ ums Gewerbegebiet sausen kann. Dann sind es noch weniger. Wenn diese wenigen aber als “teure Lizenzrennen + Hobby“ ausgetragen werden würden (also bei unveränderten Teilnahmegebühren mit getrennten Starts, “Hobby“ sollte man aus Marketinggründen natürlich weiterhin als “Jedermann“ bezeichnen), dann würden wir von so Wortungetümen wie “Nichtaufstiegsmanagement“ verschont. Der Lizenzsport würde an Attraktivität gewinnen (Eintrittskarte in den “coole Typen“-Startblock, Verfügbarkeit von Straßenrennen für A/B, wenn auch teuer) und die Veranstalter würden ein paar zusätzliche Startplätze an Leute verkaufen können die heute nicht teilnehmen dürfen.
 
da hat man die Arbeit und muss auch noch zahlen. ist doch lächerlich.
Verstehe jetzt die Kritik nicht so 100%.

Es gibt einen Verband (wie in jeder anderen Sportart auch), der u.a. die Regularien für den Sport bestimmt, den Sport und den Nachwuchs fördert, und auch ne Lobby in der Politik hat.
Das ist für einen Leistungssport nun mal notwendig. Und dieser Apparat kostet nun mal auch Geld.

Man muss z.B. auch für Straßensperrungen zahlen. Da wurden die Gebühren von den öffentlichen Behörden vor 8 (?) Jahren drastisch erhöht. Das hat (unter anderem...) z.B. bei einem unserer Straßenrennen dazu geführt, dass wir die Strecke, die über 50 Jahre auf dem traditionellen Kurs durchgeführt wurde, auf kleinere Straßen verlegen mussten.

Da sind die Gebühren für den BDR, von dem wir deutlich mehr profitieren als andersherum (!!!), noch das kleinste Problem.
 
Die von Mi67 genannten Zahlen kann man auch in der Gebührenordnung nachlesen (Seite 6).
Wenn Mi67 jetzt von 3.000€ für die Masters DM spricht, hat er wohl schon Informationen von der kommenden Gebührenordnung (?).
Genau. Die geplante Anhebung von 1500 auf 3000 € für das Jahr 2017 war bzw. ist der Kummer der Görlitzer. Ohne diese Änderung hätte Görlitz sich schon um die erneute Ausrichtung beworben. Nun aber ist die Lage unklar.

P.S.: sollte die Gebührenanhebung nicht kommen, dann um so besser. Was kommerzielle Jedermänner angeht, gibt bzw. gäbe es auch das Konstrukt, den Veranstalter (wirtschaftlich arbeitend) mit einem ausrichtenden Verein (ehrenamtl. arbeitens) zu koppeln und es dem Verein anheim zu stellen, auf der ohnehin abgesperrten Strecke einen, zwei, ... Zeitslots mit 10 min Zeitabstand vor Start des Jedermannrennens mit Lizenzrennen zu bestücken.

Wenn das auch nur 10 zusätzliche Rennen ergeben sollte - es wären 10 zusätzliche Straßenrennen und nicht 10 Mal Rundstrecke/Krit im Industriegebiet.
 
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Wenn das auch nur 10 zusätzliche Rennen ergeben sollte - es wären 10 zusätzliche Straßenrennen und nicht 10 Mal Rundstrecke/Krit im Industriegebiet.

Ich hab eigentlich nix gg. Rundkurse. Gibt schon nette Kurse, die man beispielsweise durch Weinberge stecken kann. Es gibt nur m.E. viel zu viele flache Kriterien-Kurse und zu wenig selektive Kurse. Das Saisonende ist mir da im Moment ein Graus - BaWü, Baden, Pfalz: Es kommen nur noch flache Kriterien. Langweilig.
 
Ja stimmt schon. Blöd ist halt auch noch, dass die Kriterien meist sehr kurze Strecken aufweisen. Da bleibt dann kein Raum für Gruppenbildungen, entweder Ausreisser oder Peloton oder frühes Rennende.

Etwas längere Kurse haben dann den Vorteil, dass man eher "Rennen im Rennen" auch um hintere Platzierungen hat. Das ist m.E. auch im Sinne des leistungsorientierten Radsports. Talente brauchen auch Raum zur Entfaltung - Lionel Messi ist bei Real Madrid im Probetraining durchgefallen (zu klein, zu schmächtig...)
 
Tja, ich denke man sollte da nicht lange rumjammern sondern die guten Veranstaltungen unterstützen. Das gilt für Amateur- wie für Jedermann Rennen. Fe, hättest ja zum Riderman fahren können.
Gesamtorga und Angebot dort werden von Jahr zu Jahr besser bei nur wenig steigenden Preisen. Ich war da nun zum 10. Mal da (glaube ich). Diesmal hatten sie abends DJ´s oder Live Musik und das Rennen war wiederum verbessert und sicherer. Aber das sind nur einige positive Aspekte neben anderen. Einfach eine gute Veranstaltung mit internationaler Teilnehmerstammkundschaft. Das ist eine Atmosphäre die man am Ende der Saison noch gerne mitnimmt. Auch wenn man "unter ferner liefen" einfährt.
Ehrlich gesagt, der BDR fehlt da nicht. Wenn er dabei war hat es keiner bemerkt und keinen gekratzt. Denn die Organisatoren haben wieder alles perfekt auf die Beine gestellt ohne jammern.
Vielleicht muss man akzeptieren, das ein Verband, der die Startgebühren regulieren muss dann auch in der Entwicklung beschränkt ist. Und das dies eine Schwäche des Systems bleiben wird.
 
Beim Laufen funktioniert das viel einfacher,. Die deutschen Meisterschaften über 10km wurden z.b. einfach im Rahmen des Alsterlaufs durchgeführt. Das wird im Strassenlaufsport mehr oder weniger immer so gemacht. Im Prinzip sind da die Meisterschaften nur einen spezielle Wertung, mehr nicht.
Klar ist ein laufen ist fraglos einfacher zu organisierten, es machen relativ mehr und vielleicht ist es auch einfacher Sponsoren zu finden. Insofern ist es nicht 100% vergleichbar.
 
Ich hab eigentlich nix gg. Rundkurse. Gibt schon nette Kurse, die man beispielsweise durch Weinberge stecken kann. Es gibt nur m.E. viel zu viele flache Kriterien-Kurse und zu wenig selektive Kurse. Das Saisonende ist mir da im Moment ein Graus - BaWü, Baden, Pfalz: Es kommen nur noch flache Kriterien. Langweilig.

a) Gibt es auch etliche Fahrer die sehr gerne Kriterien fahren (mehr Prämiensprints). Ich kenne Fahrer die erfreuen sich sogar an einem kurvigen, technischen 800m-Kurs.
b) Sind Kriterien für die Zuschauer deutlich spannender und interessanter, da man je nach Kurs die Fahrer alle 1-2 min. sieht. Die Wertungssprints erhöhen die Spannung um den Sieg nochmals.
c) Für die Fahrer ist die Stimmung auf den Kriteriumskursen deutlich besser (wenn du mal beim Nachtkriterium in Rülzheim oder beim Kerwerennen in Böhl dabei warst, weißt du wovon ich rede ;) ). Auf einem Kurs wie z.B. Bellheim steht auf 15km der Strecke kein einziger Zuschauer.

Wenn du als Fahrer allerdings eher an Anstiegen deine Talente hast, kannst du nach Dierbach im Raum Pfalz/ Baden deine Saison eigentlich beenden. Da gebe ich dir Recht ;)
 
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